Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
austreten
(mhd. ),1 intransitiv: als er austrat auf das Land(Luther), allgemein von Soldaten (aus Reih und Glied) austreten; seit dem Frühneuhochdeutschen aus einem Kloster, einer Gemeinschaft u.dgl. austreten; veraltet ›vom richtigen Weg abweichen‹ die Rinder traten beiseit aus (Luther); allgemein der Strom, Schweiß, die Galle tritt aus; noch im 19. Jahrhundert ›sich für insolvent erklären‹ (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache); erst um 1900 gebucht (L109 Moriz Heyne) austreten müssen ⇓ "S064" verhüllend ›aufs Klo müssen‹;
2 transitiv
2.1 jmdm. ein Auge austreten; mit Vertauschung des Objekts: Beeren austreten; eine Treppe austreten ›Dellen hineintreten‹; die Schuhe austreten (so daß sie sich weiten);
2.2 Feuer austreten wie auslöschen.
Austritt (mhd. ) zu intransitiv austreten, heute selten noch ›Balkon‹ (L004 Johann Christoph Adelung).
(mhd. ),1 intransitiv: als er austrat auf das Land(Luther), allgemein von Soldaten (aus Reih und Glied) austreten; seit dem Frühneuhochdeutschen aus einem Kloster, einer Gemeinschaft u.dgl. austreten; veraltet ›vom richtigen Weg abweichen‹ die Rinder traten beiseit aus (Luther); allgemein der Strom, Schweiß, die Galle tritt aus; noch im 19. Jahrhundert ›sich für insolvent erklären‹ (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache); erst um 1900 gebucht (L109 Moriz Heyne) austreten müssen ⇓ "S064" verhüllend ›aufs Klo müssen‹;
2 transitiv
2.1 jmdm. ein Auge austreten; mit Vertauschung des Objekts: Beeren austreten; eine Treppe austreten ›Dellen hineintreten‹; die Schuhe austreten (so daß sie sich weiten);
2.2 Feuer austreten wie auslöschen.
Austritt (mhd. ) zu intransitiv austreten, heute selten noch ›Balkon‹ (L004 Johann Christoph Adelung).