Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
außen
gemeingermanisches Adverb, ahd. uz(z)an, mhd. uzen, zu "aus", gebildet wie "innen", "oben", "unten". Diese Bildungen bezeichnen ursprünglich die Richtung woher, sind aber frühzeitig zu Bezeichnungen des Ruhens an einem Ort geworden. Man sagt jetzt in bezug auf Außenseiten der Apfel ist außen schön, aber innen wurmstichig; außen am Kotflügel; wo aber der Gegensatz zu dem Innern eines Gebäudes, auch eines Landes ausgedrückt werden soll, ist außen jetzt durch ↑ "draußen" verdrängt. Bei Luther ist außen noch in uneingeschränkter Verwendung (auch ›auswendig‹, entsprechend ahd. uzana), während es in der neueren Sprache nur hier und da noch für draußen gebraucht wird (öfters z. B. noch Goethe). Allgemein jedoch mit den Präpositionen von, nach außen. In engerer Verbindung mit einem Verb erscheint es in außenbleiben (öfters bei Goethe) neben "ausbleiben", frühneuhochdeutsch auch außenlassen (noch bei E.Schlegel) neben "auslassen"(2). Nominale Zusammensetzungen z. B.Außenhandel (L059 DWb1854) ⇓ "S106" als Gegensatz zu Binnenhandel (1836; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache);
Außenpolitik im L056 Duden seit 121941, Außenminister seit 101929, älter auswärtige {{link}}Angelegenheiten{{/link}} bzw. ↑ {{link}}Affären{{/link}};
Außenseiter (1894; L164 Friedrich Kluge) ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. outsider, zunächst im ⇓ "S205" Sport, dann auch übertragen Zeit, in der die Literatur selbst zum Außenseiter der Kultur geworden ist (B.A254 Botho Strauß, Paare 105); Außenstände ↑ "Ausstand";
Außenwelt (1745; L164 Friedrich Kluge), im Titel P.Handke, Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt (1969).
gemeingermanisches Adverb, ahd. uz(z)an, mhd. uzen, zu "aus", gebildet wie "innen", "oben", "unten". Diese Bildungen bezeichnen ursprünglich die Richtung woher, sind aber frühzeitig zu Bezeichnungen des Ruhens an einem Ort geworden. Man sagt jetzt in bezug auf Außenseiten der Apfel ist außen schön, aber innen wurmstichig; außen am Kotflügel; wo aber der Gegensatz zu dem Innern eines Gebäudes, auch eines Landes ausgedrückt werden soll, ist außen jetzt durch ↑ "draußen" verdrängt. Bei Luther ist außen noch in uneingeschränkter Verwendung (auch ›auswendig‹, entsprechend ahd. uzana), während es in der neueren Sprache nur hier und da noch für draußen gebraucht wird (öfters z. B. noch Goethe). Allgemein jedoch mit den Präpositionen von, nach außen. In engerer Verbindung mit einem Verb erscheint es in außenbleiben (öfters bei Goethe) neben "ausbleiben", frühneuhochdeutsch auch außenlassen (noch bei E.Schlegel) neben "auslassen"(2). Nominale Zusammensetzungen z. B.Außenhandel (L059 DWb1854) ⇓ "S106" als Gegensatz zu Binnenhandel (1836; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache);
Außenpolitik im L056 Duden seit 121941, Außenminister seit 101929, älter auswärtige {{link}}Angelegenheiten{{/link}} bzw. ↑ {{link}}Affären{{/link}};
Außenseiter (1894; L164 Friedrich Kluge) ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. outsider, zunächst im ⇓ "S205" Sport, dann auch übertragen Zeit, in der die Literatur selbst zum Außenseiter der Kultur geworden ist (B.A254 Botho Strauß, Paare 105); Außenstände ↑ "Ausstand";
Außenwelt (1745; L164 Friedrich Kluge), im Titel P.Handke, Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt (1969).