Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ausschlagen
ahd. uzslahan.1 transitiv konkret: jmdm. einen Zahn, ein Auge, dem Faß den Boden ausschlagen; einen Ball ausschlagen (Goethe); mit dem Gegenstand, aus dem etwas herausgeschlagen wird, als Objekt: die Wicken schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken(Luther); eine Fackel ausschlagen (so daß sie erlischt) (Lessing); jmdn. ausschlagen, zuweilen wie ausprügeln: den schlug ich wacker aus (A075 Johann Wolfgang von Goethe Götz 1; 13.1,214,7). Frühneuhochdeutsch einen Streich ausschlagen ›durch einen Gegenschlag parieren‹;
1.1 daher wohl die Bedeutung ›zurückweisen‹, ›verwerfen‹, vgl. vnd wöllest das werck deiner Hende nicht ausschlahen (A180 Martin Luther, Hiob 14,15); Was man von der Minute ausgeschlagen, / Gibt keine Ewigkeit zurück (A222 Friedrich Schiller, Resignation 99); allgemein ein Angebot, ein Geschenk, ein Amt u.dgl. ausschlagen (vgl."abschlagen"[3]).
1.2 Zu "aus"(1.4): ein Zimmer, einen Wagen mit Samt ausschlagen u.dgl., vgl. auch diese roten, mit Hermelin ausgeschlagenen Fürstenmäntel (Goethe).
2 intransitiv, Perfekt mit haben umschrieben: ein Pferd schlägt aus; zu "aus"(1.4): da sie ausgeschlagen hatten (›aufgehört hatten zu schlagen‹) (Luther); die Glocke, das Herz hat ausgeschlagen;
3 intransitiv, Perfekt mit seinumschrieben: Flammen schlagen aus, etwas schlägt in Flammen aus; auch eine Wand, ein Fenster schlägt aus; besonders Bäume, Weinstöcke schlagen aus. Anders die Zunge der Waage (ungenau die Waage) schlägt nach dieser Seite aus; danach wohl übertragen (L037 Petrus Dasypodius 1536) etwas schlägt gut, zum Verderben aus.
Ausschlag (frühnhd.) stellt sich in den jetzt üblichen Verwendungsweisen zu ausschlagen (3): Ausschlag auf der Haut; nicht allgemein üblich ›junger Trieb von Pflanzen‹; von dem Ausschlagen des Züngleins an der Waage übertragen ›Entscheidung, Ausgang‹ (L200 Josua Maaler 1561), am üblichsten in das gibt den Ausschlag, ausschlaggebend; davon nicht klar geschieden ist veraltetes Ausschlag ›Art, wie etwas ausschlägt (ausfällt)‹, vgl. jetzt werden wir des Treffens Ausschlag hören(Schiller); das der Ausschlag Eurer philosophischen Träume(J.M.R.Lenz); der Philister … fiel endlich wie ein Klotz und gab der Sache [dem Puppenspiel] einen herrlichen Ausschlag (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,10,2).
ahd. uzslahan.1 transitiv konkret: jmdm. einen Zahn, ein Auge, dem Faß den Boden ausschlagen; einen Ball ausschlagen (Goethe); mit dem Gegenstand, aus dem etwas herausgeschlagen wird, als Objekt: die Wicken schlägt man aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken(Luther); eine Fackel ausschlagen (so daß sie erlischt) (Lessing); jmdn. ausschlagen, zuweilen wie ausprügeln: den schlug ich wacker aus (A075 Johann Wolfgang von Goethe Götz 1; 13.1,214,7). Frühneuhochdeutsch einen Streich ausschlagen ›durch einen Gegenschlag parieren‹;
1.1 daher wohl die Bedeutung ›zurückweisen‹, ›verwerfen‹, vgl. vnd wöllest das werck deiner Hende nicht ausschlahen (A180 Martin Luther, Hiob 14,15); Was man von der Minute ausgeschlagen, / Gibt keine Ewigkeit zurück (A222 Friedrich Schiller, Resignation 99); allgemein ein Angebot, ein Geschenk, ein Amt u.dgl. ausschlagen (vgl."abschlagen"[3]).
1.2 Zu "aus"(1.4): ein Zimmer, einen Wagen mit Samt ausschlagen u.dgl., vgl. auch diese roten, mit Hermelin ausgeschlagenen Fürstenmäntel (Goethe).
2 intransitiv, Perfekt mit haben umschrieben: ein Pferd schlägt aus; zu "aus"(1.4): da sie ausgeschlagen hatten (›aufgehört hatten zu schlagen‹) (Luther); die Glocke, das Herz hat ausgeschlagen;
3 intransitiv, Perfekt mit seinumschrieben: Flammen schlagen aus, etwas schlägt in Flammen aus; auch eine Wand, ein Fenster schlägt aus; besonders Bäume, Weinstöcke schlagen aus. Anders die Zunge der Waage (ungenau die Waage) schlägt nach dieser Seite aus; danach wohl übertragen (L037 Petrus Dasypodius 1536) etwas schlägt gut, zum Verderben aus.
Ausschlag (frühnhd.) stellt sich in den jetzt üblichen Verwendungsweisen zu ausschlagen (3): Ausschlag auf der Haut; nicht allgemein üblich ›junger Trieb von Pflanzen‹; von dem Ausschlagen des Züngleins an der Waage übertragen ›Entscheidung, Ausgang‹ (L200 Josua Maaler 1561), am üblichsten in das gibt den Ausschlag, ausschlaggebend; davon nicht klar geschieden ist veraltetes Ausschlag ›Art, wie etwas ausschlägt (ausfällt)‹, vgl. jetzt werden wir des Treffens Ausschlag hören(Schiller); das der Ausschlag Eurer philosophischen Träume(J.M.R.Lenz); der Philister … fiel endlich wie ein Klotz und gab der Sache [dem Puppenspiel] einen herrlichen Ausschlag (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,10,2).