Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ausmachen
(mhd. )1 zu "aus" ›heraus‹: Erbsen (aus der Schale), Kartoffeln (aus dem Boden), Flecke ausmachen;
2 zu "aus" ›zu Ende‹ mit mannigfacher Spezialisierung.
2.1 Frühneuhochdeutsch jmdn. ausmachenzugrunde richten‹, gar ausmachentöten‹ (wofür später einem den "Garaus"machen);
2.2 länger hält sich ausmachenheruntermachen‹, ›schelten‹ (↑ "hänseln"; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–36), vgl. Coraline macht Lucinden aus (Lessing); sie hat mich ausgemacht wie einen Hundsführer (J.H.Miller). Frühneuhochdeutsch es mit jmdm. ausmachen, öfters bei A180 Martin Luther, vgl. ich wils mit allen denen ausmachen / … die dich beleidigen (Zephanja 3,19).
2.3 Jetzt gewöhnlich ›festsetzen‹, zunächst durch Verabredung, Vertrag: eine ausgemachte Sache (L308 Kaspar Stieler); einen Treffpunkt, Termin ausmachen; aber auch ›durch Untersuchung feststellen, ermitteln‹, vgl. einer Regel, die wir noch nicht kennen, die aber künftige Zeiten ausmachen werden (Lichtenberg), so neuerdings häufig, wohl beeinflußt durch engl. to make out (L010 AWb); entsprechend wird das Partizip ausgemachtfeststehend, klar‹ gebraucht: ich sehe es für ausgemacht an; hierher wohl auch ein ausgemachter Narr, Betrügerusw., wiewohl es möglich ist, daß hier ursprünglich die Bedeutung ›fertig gemacht‹, ›vollkommen‹ zugrunde liegt (außgemachtabsolutusL037 Petrus Dasypodius 1536).
2.4 Ferner ausmachenals Resultat ergeben‹, ›sich belaufen auf‹ (17. Jahrhundert), freier ›darstellenDiese Flitter machen Die Königin nicht aus (A222 Friedrich Schiller, Stuart 1,2), weiter Umgangssprache das macht nichts aus, auch einfach das macht nichts (L033 Joachim Heinrich Campe).
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