Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ausgang
(ahd. ) entspricht verschiedenen, doch nicht allen Gebrauchsweisen von ↑ "ausgehen".1 Ausgang und "Eingang" häufig in der Luther-Bibel, vgl. noch A075 Johann Wolfgang von Goethe, Reineke Fuchs, VI,92 Daß mein Ausgang und Eingang gebenedeit sei!; Ausgang habenausgehen dürfen‹ von Dienstboten wohl erst im 19. Jahrhundert üblich; Haus mit mehreren Ausgängen; am Ausgang des Dorfes; kurz für Ausgangspunkt (L059 DWb1854): bemühte sich … zum Ausgang des Gesprächs zurückzuführen (A.Zweig; L337 WdG); ⇓ "S101" auch schon frühneuhochdeutsch (vgl. "ausgehen") ›Ursprung, Anfang‹ und insofern der Bedeutung (2) entgegengesetzt, vgl. seinen Ausgang nehmen von etwas;
2 zeitlich ›Ende‹ (ebenfalls schon althochdeutsch): glücklicher, tragischer Ausgang eines Dramas, Streits usw.; Metrik: spondäischen Ausgänge des Hexameters (1807; L092 GoeWb); heute ungebräuchlich von kleineren Zeitabschnitten wie Tag, Woche, Monat, jedoch z. B. Ausgang des Mittelalters, des 18. Jahrhunderts.
ausgangs (19. Jahrhundert) Genitiv als Adverb (vgl. eingangs), räumlich und zeitlich: eine … Frau von ausgangs Vierzig (A060 Theodor Fontane, Jenny Treibel, 4,298).
Ausgangssprache"S208"Sprache, aus der übersetzt wird‹ (nach engl. source language; 1965 L166 Johann Knobloch) im Gegensatz zu Zielsprache (target language).
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