Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ausfallen
(mhd. )1 konkret Haare, Zähne, Körner fallen aus;
2 dazu übertragen der Unterricht, die Vorstellungusw. fällt aus; eine Hypothek fällt aus (es bleibt bei einer Zwangsversteigerung nichts zu ihrer Deckung übrig) u.dgl.;
3 zu "fallen"(6): rastlos fechtend fällt die Mannschaft aus (A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 1,3); auszufallen und uns zurückzuziehen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 4;26,231,10); dafür jetzt nurmehr einen Ausfall machen. Ferner vom Fechter ›sich zu einem Stoß oder Hieb aus seiner Stellung herausbewegen‹.
4 Erst seit dem 18. Jahrhundert (L305 Christoph Ernst Steinbach), eventuell an das Los, die Würfel fallen sich anschließend: die Ernte, ein Erzeugnis, eine Prüfung usw. fällt gut/ schlecht aus (vgl. "ausgehen"[2], "ausschlagen"[2]);
5 transitiv, gewöhnlich mit reflexivem Dativ (sich) die Zähne ausfallen, den Arm ausfallen (aus dem Gelenk). Selten auch zu ausfallen(4)
Ausfall (mhd. ), dafür eher "Ausgang", "Ergebnis".
ausfällig (außfallig L037 Petrus Dasypodius) ›(mit Worten) aggressiv, beleidigend‹ erst 1854 Freytag (L320 Trübner), älter synonym
ausfallend. ↑ "ausgefallen".
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