Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ausdrücken
mhd. zu "aus" ›heraus‹ (vgl. lat. exprimere)1 Dem ich daz ouge uz drucke (Wernher der Gärtner; L320 Trübner); den Saft der Zitrone ausdrücken, die Zitrone ausdrücken, Wäsche ausdrücken (besonders süddeutsch, vgl. ↑ "wringen"; ↑ "aus");
2 schon mittelhochdeutsch (L156 Kl.Lexer, Nachträge) übertragen ›etwas Seelisches durch sinnlich Wahrnehmbares zu erkennen geben‹, zunächst mit Worten: der text spricht mit klaren ausgedrückten worten[lat. expressis verbis] das der herr Christus (Luther; L059 DWb); erst seit dem 18. Jahrhundert wird ausdrücken auch auf Mienen, Gebärden, auf die Mittel der bildenden Kunst, auf Musik usw. bezogen: Sollte aber die Musik das Komische in allen seinen Nuancen ausdrücken können (E.T.A.Hoffmann; L337 WdG); seitdem auch reflexiv ausdrücken ›sich mitteilen, kundtun‹. Noch L004 Johann Christoph Adelung und L033 Joachim Heinrich Campe empfehlen für (2) umlautloses
ausdrucken, das sich aber nur in der ⇓ "S220" technischen Verwendung (schon frühnhd.) erhalten hat (vgl. "drucken" – "drücken"), jetzt besonders in der ⇓ "S043" EDV ›etwas gedruckt wiedergeben‹.
Ausdruck ⇓ "S153" ⇓ "S208"
1 zu ausdrücken(2) vereinzelt in der Mystik des 14.Jahrhunderts (L109 Moriz Heyne), dafür lange Ausdrückung; erst im 18. Jahrhundert wird Ausdruck rasch geläufig: sein Vortrag war so ordentlich, sein Ausdruck so natürlich und regelmäßig, und seine Aussprache so verständlich (1727 A081 Johann Christoph Gottsched, Biedermann, 30); werden in der Redekunst die Wörter und Redensarten … Ausdrücke genannt (L003 Johann Christoph Adelung 1774). Vgl. lat. expressio, franz. expression.
2 technisch ›Wiedergabe im Druck‹, jetzt besonders in der EDV.
ausdrucksvoll und
ausdruckslos L092 GoeWb.
ausdrücklich (1514 Keisersberg; vgl. ausgetrucklich ›emphatice‹ L327 Voc.Teut.-Lat. 1482) ›mit Bestimmtheit geäußert‹ ausdrücklich verboten; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch wie ausdrucksvoll: in der Gretryschen Oper … wo er sich … gar ausdrücklich zu gebärden wußte (Dichtung und Wahrheit 17;29,43,11).
mhd. zu "aus" ›heraus‹ (vgl. lat. exprimere)1 Dem ich daz ouge uz drucke (Wernher der Gärtner; L320 Trübner); den Saft der Zitrone ausdrücken, die Zitrone ausdrücken, Wäsche ausdrücken (besonders süddeutsch, vgl. ↑ "wringen"; ↑ "aus");
2 schon mittelhochdeutsch (L156 Kl.Lexer, Nachträge) übertragen ›etwas Seelisches durch sinnlich Wahrnehmbares zu erkennen geben‹, zunächst mit Worten: der text spricht mit klaren ausgedrückten worten[lat. expressis verbis] das der herr Christus (Luther; L059 DWb); erst seit dem 18. Jahrhundert wird ausdrücken auch auf Mienen, Gebärden, auf die Mittel der bildenden Kunst, auf Musik usw. bezogen: Sollte aber die Musik das Komische in allen seinen Nuancen ausdrücken können (E.T.A.Hoffmann; L337 WdG); seitdem auch reflexiv ausdrücken ›sich mitteilen, kundtun‹. Noch L004 Johann Christoph Adelung und L033 Joachim Heinrich Campe empfehlen für (2) umlautloses
ausdrucken, das sich aber nur in der ⇓ "S220" technischen Verwendung (schon frühnhd.) erhalten hat (vgl. "drucken" – "drücken"), jetzt besonders in der ⇓ "S043" EDV ›etwas gedruckt wiedergeben‹.
Ausdruck ⇓ "S153" ⇓ "S208"
1 zu ausdrücken(2) vereinzelt in der Mystik des 14.Jahrhunderts (L109 Moriz Heyne), dafür lange Ausdrückung; erst im 18. Jahrhundert wird Ausdruck rasch geläufig: sein Vortrag war so ordentlich, sein Ausdruck so natürlich und regelmäßig, und seine Aussprache so verständlich (1727 A081 Johann Christoph Gottsched, Biedermann, 30); werden in der Redekunst die Wörter und Redensarten … Ausdrücke genannt (L003 Johann Christoph Adelung 1774). Vgl. lat. expressio, franz. expression.
2 technisch ›Wiedergabe im Druck‹, jetzt besonders in der EDV.
ausdrucksvoll und
ausdruckslos L092 GoeWb.
ausdrücklich (1514 Keisersberg; vgl. ausgetrucklich ›emphatice‹ L327 Voc.Teut.-Lat. 1482) ›mit Bestimmtheit geäußert‹ ausdrücklich verboten; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch wie ausdrucksvoll: in der Gretryschen Oper … wo er sich … gar ausdrücklich zu gebärden wußte (Dichtung und Wahrheit 17;29,43,11).