Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
auftreiben
(ahd. ) zu "auf"(1.1), vgl. mein Gehirne treibt öfters wunderbare Blasen auf (A222 Friedrich Schiller, Karlos 2,8); durch Ausdehnung: Teig wird von der Hefe aufgetrieben, der Leib wird aufgetrieben; übertragen wenn einer sich vor Eigendünkel blähte und auftrieb (Wieland); ›aufscheuchen‹: jmdn. aus dem Bett, Wild auftreiben. Wohl von der Jagd her auf Menschen übertragen: soll im nachgschribben und ufgetribben werden, wie hantwerksgewonheit usweisst (1536 Straßburg; G.Schanz: Zur Geschichte der deutschen Gesellen-Verbände 1877,253), ⇓ "S025" erweitert ›ausfindig machen, beschaffen‹ (Luther; L041 Philipp Dietz) Geld, ein Buch, ein Taxi usw. auftreiben. Erst im 19. Jahrhundert üblichAuftrieb (fehlt L059 DWb), vom Vieh wie älteres Auftrift (L004 Johann Christoph Adelung), in der ⇓ "S169" Physik (1843 Pouillet; L264 Daniel Sanders) z. B. Auftrieb eines Körpers im Wasser, übertragen ›Aufschwung, Ansporndie Anwesenheit des … stets heiteren Auftrieb bringenden Kindes (Th.Mann; L337 WdG), auch Auftrieb der Wirtschaft usw.
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