Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
auftragen
(mhd. )1 Selten zu "auf"(1.1), z. B. ein Vogel trägt etwas auf in die Luft.
2 ein Kleid usw. auftragenso lange tragen, bis es unbrauchbar wird‹.
3.1 Gewöhnlich zu "auf"(2): Speisen auftragen, wofür oft nur auftragen; Kalk, Farbe, Schminke auftragen; dick (stark) auftragengrob übertreiben‹, von der Malerei hergenommen (L059 DWb1854);
3.2 seit dem 17. Jahrhundert jmdm. eine Arbeit, ein Geschäft, eine Botschaft, Grüße auftragen; ungewöhnlich wenn Ihr selbst ihm die Herrschaft auftrüget (Wieland). Teilweise ersetzt durch ↑ "beauftragen" (L033 Joachim Heinrich Campe). Frühneuhochdeutscher Rechtsausdruck ist jmdm. zu Lehen auftragen:etwas, was man bisher als Eigentum besessen hat, als von ihm empfangenes Lehen anerkennen‹, noch bei Niebuhr: daß Kommunen dem römischen Staat ihr Land auftrugen und von dessen Händen zurückerhielten. Zu auftragen(3.1) und (3.2)
Auftrag L308 Kaspar Stieler 1691, ⇓ "S106" kaufmannssprachlich ›Bestellung‹ (L003 Johann Christoph Adelung 1774) neben inzwischen veraltet "Kommission"; Auftraggeber 1844 (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: auftragen