Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufsitzen
1 Selten zu "auf"(1.1): im Bett aufsitzen, aufsitzen als Gegensatz von zu Bett gehen.2 gewöhnlich zu "auf"(2);
2.1 den Eintritt des Zustandes bezeichnend (↑ "sitzen"[1]), gewöhnlich zu denken auf das Pferd (schon mhd. ; Gegensatz absitzen, vgl. Halt hier die Reuterei, und abgesessen! (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Homburg 366): ihr Herrn, holla! Sitzt auf, sitzt auf! (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Homburg 429), aber auch auf einen Wagen, jetzt ungebräuchlich auf ein Schiff aufsitzen(Grimmelshausen), ferner von Vögeln, die den Flug unterbrechen oder die an einer Leimrute kleben bleiben, daher besonders ⇓ "S213" südostdeutsch er ist (Dativ) aufgesessen: ›auf den Leim gegangen, getäuscht worden‹ (L171 Paul Kretschmer 387), auch jmdn. aufsitzen lassen, einem Irrtum aufsitzen, dazu Aufsitzer ›Reinfall‹;
2.2 einen dauernden Zustand bezeichnend: ein Schiff sitzt auf; die auf dem Granit aufsitzenden Basalte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 35,266,12).
1 Selten zu "auf"(1.1): im Bett aufsitzen, aufsitzen als Gegensatz von zu Bett gehen.2 gewöhnlich zu "auf"(2);
2.1 den Eintritt des Zustandes bezeichnend (↑ "sitzen"[1]), gewöhnlich zu denken auf das Pferd (schon mhd. ; Gegensatz absitzen, vgl. Halt hier die Reuterei, und abgesessen! (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Homburg 366): ihr Herrn, holla! Sitzt auf, sitzt auf! (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Homburg 429), aber auch auf einen Wagen, jetzt ungebräuchlich auf ein Schiff aufsitzen(Grimmelshausen), ferner von Vögeln, die den Flug unterbrechen oder die an einer Leimrute kleben bleiben, daher besonders ⇓ "S213" südostdeutsch er ist (Dativ) aufgesessen: ›auf den Leim gegangen, getäuscht worden‹ (L171 Paul Kretschmer 387), auch jmdn. aufsitzen lassen, einem Irrtum aufsitzen, dazu Aufsitzer ›Reinfall‹;
2.2 einen dauernden Zustand bezeichnend: ein Schiff sitzt auf; die auf dem Granit aufsitzenden Basalte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 35,266,12).