Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufschlagen
(ahd. L087 Glossen ufslahan)1 Transitiv
1.1 zu "auf"(1.1). Die Ärmel aufschlagen wie aufstreifen; auch wohl den Rock, den Hut aufschlagen, vgl. der Erste, der den Hut erfand, trug seinen Hut unaufgeschlagen(Gellert); die Haare aufschlagen, vgl. nachlässig waren seine blonden Haare aufgeschlagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,261,13); den Deckel, den Schleier, die Augen, Augenlider aufschlagen (zu "auf"[1.2] hinneigend). Veraltet Feuer aufschlagen (aus einem Kieselstein). Übertragen ein Gelächter, ein Hohnlachen aufschlagen, auch einen Lärm aufschlagen. Frühneuhochdeutsch den Feind aufschlagen ›ihn in seinem Lager überfallen‹, danach bei Schiller die Quartiere der Franzosen aufzuschlagen;
1.2 zu "auf"(1.2): eine Nuß aufschlagen; sich die Hand aufschlagen (durch einen Fall); der Wind schlägt das Fenster auf; besonders ein Buch aufschlagen und mit veränderter Art des Objekts ein Kapitel, eine Stelle in einem Buch aufschlagen; danach wagt Uhland die Blume, der Himmel ist aufgeschlagen;
1.3 zu "auf"(2): ein Gerüst, ein Zelt, ein Lager, ein Bett aufschlagen u. dgl.; mit Verblassung des ursprünglichen Sinnes seinen Sitz, Wohnsitz aufschlagen, bei Schiller seinen Thron aufschlagen.
2 Ohne Objekt, aber als Bezeichnung einer Tätigkeit, daher Perfekt mit haben umschrieben: auf den Tisch aufschlagen u. dgl. (zu "auf"[2]).
3 Intransitiv als Bezeichnung eines Vorganges an dem Subjekt, Perfekt mit seinumschrieben;
3.1 zu "auf"(1.1): eine Flamme schlägt auf; bei Goethe unendlich Gelächter schlug auf; der Preis einer Ware, die Ware schlägt auf (15. Jahrhundert; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache);
3.2 zu "auf"(2): eine Bombe schlägt auf, jmd. schlägt (im Fallen) auf einen Stein auf.
Aufschlag (mhd. )
1 zu "auf"(1.1): Aufschlag an einem Kleid (Mantelaufschlag L308 Kaspar Stieler), Hut, Stiefel, siehe aufschlagen (1.1); ⇓ "S106" Preisaufschlag, siehe aufschlagen (3.1).
2 Zu "auf"(2): Aufschlag auf den Preis (zur Ersetzung von Unkosten), vgl. die Unkosten auf den Preis schlagen; südostdeutsch ›Auflage auf etwas‹, ›Akzise‹; siehe aufschlagen (3.1). Wenig üblich sind andere an aufschlagen sich anschließende Verwendungsweisen wie Aufschlag der Augen, eines Buches.
3 Aufschlag beim ⇓ "S205" Tennis (1894; L062 DWG 2,394), für engl. service, entsprechend aufschlagen nach engl. serve, sonst bei Ballspielen meist "Angabe".
(ahd. L087 Glossen ufslahan)1 Transitiv
1.1 zu "auf"(1.1). Die Ärmel aufschlagen wie aufstreifen; auch wohl den Rock, den Hut aufschlagen, vgl. der Erste, der den Hut erfand, trug seinen Hut unaufgeschlagen(Gellert); die Haare aufschlagen, vgl. nachlässig waren seine blonden Haare aufgeschlagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,261,13); den Deckel, den Schleier, die Augen, Augenlider aufschlagen (zu "auf"[1.2] hinneigend). Veraltet Feuer aufschlagen (aus einem Kieselstein). Übertragen ein Gelächter, ein Hohnlachen aufschlagen, auch einen Lärm aufschlagen. Frühneuhochdeutsch den Feind aufschlagen ›ihn in seinem Lager überfallen‹, danach bei Schiller die Quartiere der Franzosen aufzuschlagen;
1.2 zu "auf"(1.2): eine Nuß aufschlagen; sich die Hand aufschlagen (durch einen Fall); der Wind schlägt das Fenster auf; besonders ein Buch aufschlagen und mit veränderter Art des Objekts ein Kapitel, eine Stelle in einem Buch aufschlagen; danach wagt Uhland die Blume, der Himmel ist aufgeschlagen;
1.3 zu "auf"(2): ein Gerüst, ein Zelt, ein Lager, ein Bett aufschlagen u. dgl.; mit Verblassung des ursprünglichen Sinnes seinen Sitz, Wohnsitz aufschlagen, bei Schiller seinen Thron aufschlagen.
2 Ohne Objekt, aber als Bezeichnung einer Tätigkeit, daher Perfekt mit haben umschrieben: auf den Tisch aufschlagen u. dgl. (zu "auf"[2]).
3 Intransitiv als Bezeichnung eines Vorganges an dem Subjekt, Perfekt mit seinumschrieben;
3.1 zu "auf"(1.1): eine Flamme schlägt auf; bei Goethe unendlich Gelächter schlug auf; der Preis einer Ware, die Ware schlägt auf (15. Jahrhundert; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache);
3.2 zu "auf"(2): eine Bombe schlägt auf, jmd. schlägt (im Fallen) auf einen Stein auf.
Aufschlag (mhd. )
1 zu "auf"(1.1): Aufschlag an einem Kleid (Mantelaufschlag L308 Kaspar Stieler), Hut, Stiefel, siehe aufschlagen (1.1); ⇓ "S106" Preisaufschlag, siehe aufschlagen (3.1).
2 Zu "auf"(2): Aufschlag auf den Preis (zur Ersetzung von Unkosten), vgl. die Unkosten auf den Preis schlagen; südostdeutsch ›Auflage auf etwas‹, ›Akzise‹; siehe aufschlagen (3.1). Wenig üblich sind andere an aufschlagen sich anschließende Verwendungsweisen wie Aufschlag der Augen, eines Buches.
3 Aufschlag beim ⇓ "S205" Tennis (1894; L062 DWG 2,394), für engl. service, entsprechend aufschlagen nach engl. serve, sonst bei Ballspielen meist "Angabe".