Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Aufsatz
(zu "aufsetzen") ›was aufgesetzt wird‹, z. B. Tafelaufsatz, Aufsatz an einem Springbrunnen, im 18. Jahrhundert ›Kopfputz‹ Kopfaufsatz, Haaraufsatz, vgl. auf wohlfrisierte Köpfe und Aufsätze nach der neuesten Mode (Nicolai). Mittelhochdeutsch/ frühneuhochdeutsch ›Verordnung‹: warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze? (Luther) (↑ "aufsetzen"). Am häufigsten ›schriftlich Aufgesetztes‹; im 18. Jahrhundert war es üblich für den ersten Entwurf eines Schriftstückes, ferner für eine Aktenniederschrift, ein Protokoll, Verzeichnis, einen Bericht, auch schon für eine wissenschaftlich-literarische Darstellung (L092 GoeWb), seit dem 19. Jahrhundert gewöhnlich für die Schulübung bzw. die Zeitschriften-Abhandlung, mit stärkerer Anlehnung an engl. essay. Frühneuhochdeutsch auch ›Hinterhalt, Nachstellung‹, wozu aufsätzig ↑ "aufsässig".
(zu "aufsetzen") ›was aufgesetzt wird‹, z. B. Tafelaufsatz, Aufsatz an einem Springbrunnen, im 18. Jahrhundert ›Kopfputz‹ Kopfaufsatz, Haaraufsatz, vgl. auf wohlfrisierte Köpfe und Aufsätze nach der neuesten Mode (Nicolai). Mittelhochdeutsch/ frühneuhochdeutsch ›Verordnung‹: warum übertreten deine Jünger der Ältesten Aufsätze? (Luther) (↑ "aufsetzen"). Am häufigsten ›schriftlich Aufgesetztes‹; im 18. Jahrhundert war es üblich für den ersten Entwurf eines Schriftstückes, ferner für eine Aktenniederschrift, ein Protokoll, Verzeichnis, einen Bericht, auch schon für eine wissenschaftlich-literarische Darstellung (L092 GoeWb), seit dem 19. Jahrhundert gewöhnlich für die Schulübung bzw. die Zeitschriften-Abhandlung, mit stärkerer Anlehnung an engl. essay. Frühneuhochdeutsch auch ›Hinterhalt, Nachstellung‹, wozu aufsätzig ↑ "aufsässig".