Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
auflegen
(spätahd.) zu "auf"(2). Es kann mit einem Dativ der Person verbunden werden: jmdm. eine Last, ein Joch, ein Pflaster auflegen. Ein solcher Dativ ist besonders üblich, wenn es übertragen gebraucht wird: jmdm. (sich) eine Arbeit, eine Verpflichtung, ein Opfer, Zwang, Schweigen auflegen; doch ist jetzt in diesem Sinn auferlegen (frühnhd.) üblicher geworden. Veraltet ist jmdm. Steuern, Abgaben usw. auflegen; desgleichen jmdm. auflegen ›zuschreiben‹, ›schuld geben‹, vgl. wenn jemand ein Weib nimmt und wird ihr gram und legt ihr was Schändliches auf (Luther) (nachher und leget ein schändlich Ding auf sie). Leblose Gegenstände können nicht mit Dativ angeknüpft werden. Gewöhnlich wird der Gegenstand, auf den etwas gelegt wird, aus dem Zusammenhang verstanden, vgl. den religiösen Gebrauch: der heilige Geist gegeben ward / wenn die Apostel die Hende aufflegten (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 8,18), ferner eine Decke, eine Binde, ein Pflaster, Schinken (auf das Brot), den Hörer (beim Telefonieren) auflegen usw.; Zeitungen, Listen usw. auflegen (zur öffentlichen Einsicht). Spezialisierung: ein Buch (zum zweiten Mal usw.) auflegen (1684; L160 Heinrich Klenz). ⇑ "aufgelegt", "Auflage".
(spätahd.) zu "auf"(2). Es kann mit einem Dativ der Person verbunden werden: jmdm. eine Last, ein Joch, ein Pflaster auflegen. Ein solcher Dativ ist besonders üblich, wenn es übertragen gebraucht wird: jmdm. (sich) eine Arbeit, eine Verpflichtung, ein Opfer, Zwang, Schweigen auflegen; doch ist jetzt in diesem Sinn auferlegen (frühnhd.) üblicher geworden. Veraltet ist jmdm. Steuern, Abgaben usw. auflegen; desgleichen jmdm. auflegen ›zuschreiben‹, ›schuld geben‹, vgl. wenn jemand ein Weib nimmt und wird ihr gram und legt ihr was Schändliches auf (Luther) (nachher und leget ein schändlich Ding auf sie). Leblose Gegenstände können nicht mit Dativ angeknüpft werden. Gewöhnlich wird der Gegenstand, auf den etwas gelegt wird, aus dem Zusammenhang verstanden, vgl. den religiösen Gebrauch: der heilige Geist gegeben ward / wenn die Apostel die Hende aufflegten (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 8,18), ferner eine Decke, eine Binde, ein Pflaster, Schinken (auf das Brot), den Hörer (beim Telefonieren) auflegen usw.; Zeitungen, Listen usw. auflegen (zur öffentlichen Einsicht). Spezialisierung: ein Buch (zum zweiten Mal usw.) auflegen (1684; L160 Heinrich Klenz). ⇑ "aufgelegt", "Auflage".