Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufgehen
1 ahd. zu "auf"(1.1). Frühneuhochdeutsch in allgemeinerer Verwendung, vgl. da ging eine Flamme auf (Luther), ein Nebel ging auf von der Erde(Luther) (dafür jetzt "aufsteigen"). Jetzt in verschiedenen Spezialisierungen: Teig, Kuchen geht auf (durch die Hefe); eine Pflanze geht auf (aus dem Boden); die Sonne, der Mond, die Sterne gehen auf (›werden am Horizont sichtbar‹, aber nicht überhaupt ›steigen in die Höhe‹), danach übertragen schön ist mir die Hoffnung aufgegangen (Schiller); ist dir nicht da Wunsch, Hoffnung, Glauben aufgegangen? (Goethe); eine neue Welt ist ihm aufgegangenu.dgl.; jmdm. geht ein Licht auf ›jmd. wird plötzlich über etwas aufgeklärt‹ (A180 Martin Luther, Matthäus 4,16), vgl. dazu es geht ihr auf, daß sie nur Mut fassen müsse (Goethe); ein Haus geht in Flammen, in Rauch auf. Landschaftlich ›in die Höhe kommen‹; unpersönlich es ist doch dem guten Manne jetzt wieder aufgegangen (›er ist in bessere Verhältnisse gekommen‹) (Pestalozzi).2 Zu "auf"(1.2): die Tür, der Deckel, Knotenusw., ein Geschwür, das Eis, der (gefrorene) Fluß geht auf; redensartlich die Augen gehen ihm auf ›er kommt zur richtigen Erkenntnis‹ (Lessing, Wieland); das Herz, die Seele, der Sinn geht mir auf. Veraltet eine Stelle u. dgl. geht auf ›wird frei‹, vgl. gebt ihm die erste Abtei, die aufgeht(Goethe); die Jagd geht auf (›beginnt‹).
3 Zu "auf"(2). Frühneuhochdeutsch sagte man die Kosten, die auf den Krieg, auf seinen Unterhalt aufgehen; später ohne nähere Bestimmung weil er nicht mehr so viel aufgehen läßt(›aufwendet, ausgibt‹) (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 1,2); zu viel starkes Getränk geht auf (Jean Paul); jetzt statt dessen "draufgehen" ›verbraucht werden‹. Hieran schließt sich an in etwas aufgehen ›ganz in etwas aufgenommen werden, so daß nichts Selbständiges übrigbleibt‹, vgl. die latinischen Städte, ehe sie in die römische Gemeinde aufgingen (Mommsen); übertragen er geht ganz in seinem Beruf auf u. dgl. Ferner (frühnhd.) 4 geht in 32 auf usw. (so daß kein Rest bleibt). In der älteren Rechtssprache A geht mit B auf ›es deckt sich mit ihm‹, ›sie gleichen sich aus‹, vgl. daß die gepfändeten Sachen mit den Gerichtskosten aufgingen (Möser); danach daß seine Glückseligkeit vollkommen mit seiner moralischen Vortrefflichkeit aufgehe (Schiller).
Aufgang (ahd. ) meist konkret bezogen auf Sonne und Mond, vgl. In des Aufgangs Landen (Opitz; L004 Johann Christoph Adelung), auch ›Treppe bzw. Weg nach oben‹.
1 ahd. zu "auf"(1.1). Frühneuhochdeutsch in allgemeinerer Verwendung, vgl. da ging eine Flamme auf (Luther), ein Nebel ging auf von der Erde(Luther) (dafür jetzt "aufsteigen"). Jetzt in verschiedenen Spezialisierungen: Teig, Kuchen geht auf (durch die Hefe); eine Pflanze geht auf (aus dem Boden); die Sonne, der Mond, die Sterne gehen auf (›werden am Horizont sichtbar‹, aber nicht überhaupt ›steigen in die Höhe‹), danach übertragen schön ist mir die Hoffnung aufgegangen (Schiller); ist dir nicht da Wunsch, Hoffnung, Glauben aufgegangen? (Goethe); eine neue Welt ist ihm aufgegangenu.dgl.; jmdm. geht ein Licht auf ›jmd. wird plötzlich über etwas aufgeklärt‹ (A180 Martin Luther, Matthäus 4,16), vgl. dazu es geht ihr auf, daß sie nur Mut fassen müsse (Goethe); ein Haus geht in Flammen, in Rauch auf. Landschaftlich ›in die Höhe kommen‹; unpersönlich es ist doch dem guten Manne jetzt wieder aufgegangen (›er ist in bessere Verhältnisse gekommen‹) (Pestalozzi).2 Zu "auf"(1.2): die Tür, der Deckel, Knotenusw., ein Geschwür, das Eis, der (gefrorene) Fluß geht auf; redensartlich die Augen gehen ihm auf ›er kommt zur richtigen Erkenntnis‹ (Lessing, Wieland); das Herz, die Seele, der Sinn geht mir auf. Veraltet eine Stelle u. dgl. geht auf ›wird frei‹, vgl. gebt ihm die erste Abtei, die aufgeht(Goethe); die Jagd geht auf (›beginnt‹).
3 Zu "auf"(2). Frühneuhochdeutsch sagte man die Kosten, die auf den Krieg, auf seinen Unterhalt aufgehen; später ohne nähere Bestimmung weil er nicht mehr so viel aufgehen läßt(›aufwendet, ausgibt‹) (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 1,2); zu viel starkes Getränk geht auf (Jean Paul); jetzt statt dessen "draufgehen" ›verbraucht werden‹. Hieran schließt sich an in etwas aufgehen ›ganz in etwas aufgenommen werden, so daß nichts Selbständiges übrigbleibt‹, vgl. die latinischen Städte, ehe sie in die römische Gemeinde aufgingen (Mommsen); übertragen er geht ganz in seinem Beruf auf u. dgl. Ferner (frühnhd.) 4 geht in 32 auf usw. (so daß kein Rest bleibt). In der älteren Rechtssprache A geht mit B auf ›es deckt sich mit ihm‹, ›sie gleichen sich aus‹, vgl. daß die gepfändeten Sachen mit den Gerichtskosten aufgingen (Möser); danach daß seine Glückseligkeit vollkommen mit seiner moralischen Vortrefflichkeit aufgehe (Schiller).
Aufgang (ahd. ) meist konkret bezogen auf Sonne und Mond, vgl. In des Aufgangs Landen (Opitz; L004 Johann Christoph Adelung), auch ›Treppe bzw. Weg nach oben‹.