Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufführen
(ahd. ) Die Bedeutung ›in die Höhe führen‹ ist noch am deutlichsten in einen Bau, eine Mauer aufführen u. dgl. Mit Abblassung des Sinnes von "auf" bezeichnet es ein feierliches Vorführen, vgl. im Triumph aufführen (Herder); als Herold dich bei ihm aufzuführen (A222 Friedrich Schiller, Macbeth 1,6); die Wache aufführen, jmdn. aufführen ›in ein Amt einführen‹ schweizerisch; bei jmdm. aufführen wie jetzt "einführen", auch jetzigem "vorstellen" entsprechend, im 18. und noch im 19. Jahrhundert üblich, vgl. um ihn bei diesem Prinzen aufzuführen(Wieland); er wünscht den Leipziger Gelehrten aufgeführt zu werden (Goethe, Briefe); daß er seine Tochter Melanie ihr aufführe (Gutzkow); auf der Bühne aufführen ›auftreten lassen‹: Eumeniden, die Aeschylus zu allererst im Schlangenhaare aufführte(Lessing); daher stammt dann das seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts allgemein übliche ein Schauspiel, eine Oper usw. aufführen. Allgemein ist ferner ›innerhalb einer gewissen Reihenfolge nennen‹ (mündlich oder schriftlich). Reflexiv sich aufführen zunächst von der äußeren Erscheinung ›in einer bestimmten Weise auftreten‹, vgl. er führt sich an Kleidern wie ein Soldat auf (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734).
(ahd. ) Die Bedeutung ›in die Höhe führen‹ ist noch am deutlichsten in einen Bau, eine Mauer aufführen u. dgl. Mit Abblassung des Sinnes von "auf" bezeichnet es ein feierliches Vorführen, vgl. im Triumph aufführen (Herder); als Herold dich bei ihm aufzuführen (A222 Friedrich Schiller, Macbeth 1,6); die Wache aufführen, jmdn. aufführen ›in ein Amt einführen‹ schweizerisch; bei jmdm. aufführen wie jetzt "einführen", auch jetzigem "vorstellen" entsprechend, im 18. und noch im 19. Jahrhundert üblich, vgl. um ihn bei diesem Prinzen aufzuführen(Wieland); er wünscht den Leipziger Gelehrten aufgeführt zu werden (Goethe, Briefe); daß er seine Tochter Melanie ihr aufführe (Gutzkow); auf der Bühne aufführen ›auftreten lassen‹: Eumeniden, die Aeschylus zu allererst im Schlangenhaare aufführte(Lessing); daher stammt dann das seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts allgemein übliche ein Schauspiel, eine Oper usw. aufführen. Allgemein ist ferner ›innerhalb einer gewissen Reihenfolge nennen‹ (mündlich oder schriftlich). Reflexiv sich aufführen zunächst von der äußeren Erscheinung ›in einer bestimmten Weise auftreten‹, vgl. er führt sich an Kleidern wie ein Soldat auf (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734).