Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
auffahren
(ahd. )1 Zu "fahren" im allgemeinen Sinn.
1.1 Meist zu "auf"(1.1) ›in die Höhe steigen‹, z. B. schied er [Jesus] von jnen / vnd fuhr auff gen Himel(A180 Martin Luther, Lukas 24,52); also wird ihre Wurzel verfaulen und ihre Sprossen auffahren wie Staub (Luther); wenn einem Menschen an der Haut seines Fleisches etwas auffähret (ein Geschwür oder dgl.) (Luther); eines auffahrenden Feuers (Lessing); schon etlichemal ist mir's so aufgefahren (›ist mir der Gedanke aufgestiegen‹), ich wollte dir schreiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,77,14). Jetzt gewöhnlich nur ›sich plötzlich aus liegender oder sitzender Stellung aufrichten‹; daher übertragen von Zornausbrüchen (frühnhd.).
1.2 Zu "auf"(1.2): die Tür, das Fenster fährt auf.
2 Zu "fahren" im speziellen Sinn und zu "auf"(2):
2.1 vor einem Schloß auffahren(auf die Rampe);
2.2 der Wagen fährt auf einen Stein auf; das Schiff fährt auf den Grund auf.
3 Zu transitiv "fahren" und zu "auf"(2): Erde auffahren u. dgl.
4"S147"(im Verkehr) dicht an den Vordermann heranfahren‹ (»Neubedeutung« L337 WdG) Auffahrunfall.
Auffahrt jetzt gewöhnlich zu auffahren(2.1); mittelhochdeutsch und noch südwestdeutsch ›Himmelfahrt‹ (Mörike; L337 WdG).
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