Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufdröseln
(z. B. eine Schnur) wieder in die einzelnen Fäden auflösen‹ umgangssprachlich, oft übertragen, wurde von A075 Johann Wolfgang von Goethe um 1800 als Thüringer Dialektwort aufgenommen und literarisch öfter verwendet, z. B. drösele dir's nicht auf, schweig (Wanderjahre I,8; 24,149,21), sogar im hochpoetischen ›Divan‹ Auftrös'le die bunte Schnur meines Glücks, / Geklöppelt tausendfadig (VIII 16;6,100,27; vgl. Ch.L042 Christa Dill). Daneben aufdrieseln: den Faden meiner eigenen [Gedanken] aufdrieseln (Bode). Zur Etymologie vgl. L059 DWbs. v. Triesel niederdt. landschaftlich ›Kreisel‹; schon mittelniederdt. triselenrollen‹.
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