Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufdrängen
Das starke Verb aufdringen (mhd. ) ist im 18. Jahrhundert üblich in den Bedeutungen, die seitdem allmählich auf das junge Faktitivum aufdrängen übergegangen sind, vgl. noch A075 Johann Wolfgang von Goethe:1aufnötigenDes Königs Absicht ist … ihr eigenes Heil … ihnen aufzudringen (Egmont 4;8,270,11); schon L308 Kaspar Stieler aufgedrungene Wahren. Im Titel bei L031 Joachim Heinrich Campe: Wörterbuch zur Erklärung und Verdeutschung der unserer Sprache aufgedrungenen fremden Ausdrücke (21813). Reflexiv
2.1sich nicht abweisen lassener … drang sich nicht wie jeder andre mir Mit ungestümem Wesen auf (L092 GoeWb);
2.2lebhaft bewußt werdendie Erscheinungen, wie sie sich … aufdrangen (L092 GoeWb). Goethe verwendet aufdrängen statt aufdringen selten, während Klinger (vgl. L059 DWb) u. a. es schon bevorzugen. Goethes Sprachstand entspricht seine Bildung
aufdringlich (L092 GoeWb).
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