Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufbringen
(mhd. )1 ›in die Höhe bringen‹ in sehr mannigfachen Verwendungen, woraus sich im heutigen Sprachgebrauch folgende Spezialisierungen herausgebildet haben.
1.1 ›zu einem bestimmten Zweck herbeischaffen‹: Geld (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 5,1), die Kosten, Steuern, früher auch ein Heer, Truppen, Zeugen, Beweise aufbringen; wofern sie auch so viel Geduld aufbringen könnten (Wieland).
1.2 ›in Mode bringen‹: eine Sitte, ein Wort aufbringen.
1.3 ›erzürnen‹ (frühnhd.), wozu das Partizip aufgebracht adjektivisch. Früher bedeutete es überhaupt ›aufregen‹: das aufgebrachte Gehirn (Herder); eine aufgebrachte Einbildungskraft (Abbt); auch in dem Sinn ›zu etwas anregen, antreiben‹: das wars, was uns am meisten aufbrachte, seiner Freiheit nachzustellen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 38,124,21).
1.4 Verwendungen, die jetzt unüblich geworden sind: ›zum Gedeihen bringen‹: sie werden, was vor Zeiten zerstöret ist, aufbringen (Luther); eine Pflanze, ein Kind aufbringen (mhd. ); eine Gesundheit aufbringen wie "ausbringen" (Wieland, Schiller) ähnlich da bringt er wieder die alten Märchen auf (heute vor) (Goethe); ›bei der Verfolgung ereilen und in seine Gewalt bringen‹: daß man die Zigeunerin aufgebracht habe (Schiller); besonders ⇓ "S196" seemannssprachlich (1662; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache): der Feind hat zwey Schiffe aufgebracht (L305 Christoph Ernst Steinbach).
2 Mehr umgangssprachlich ›öffnen‹ (Gegensatz "zubringen") Ich kann nur die Augen nicht aufbringen (B.Brecht; L337 WdG).
(mhd. )1 ›in die Höhe bringen‹ in sehr mannigfachen Verwendungen, woraus sich im heutigen Sprachgebrauch folgende Spezialisierungen herausgebildet haben.
1.1 ›zu einem bestimmten Zweck herbeischaffen‹: Geld (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 5,1), die Kosten, Steuern, früher auch ein Heer, Truppen, Zeugen, Beweise aufbringen; wofern sie auch so viel Geduld aufbringen könnten (Wieland).
1.2 ›in Mode bringen‹: eine Sitte, ein Wort aufbringen.
1.3 ›erzürnen‹ (frühnhd.), wozu das Partizip aufgebracht adjektivisch. Früher bedeutete es überhaupt ›aufregen‹: das aufgebrachte Gehirn (Herder); eine aufgebrachte Einbildungskraft (Abbt); auch in dem Sinn ›zu etwas anregen, antreiben‹: das wars, was uns am meisten aufbrachte, seiner Freiheit nachzustellen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 38,124,21).
1.4 Verwendungen, die jetzt unüblich geworden sind: ›zum Gedeihen bringen‹: sie werden, was vor Zeiten zerstöret ist, aufbringen (Luther); eine Pflanze, ein Kind aufbringen (mhd. ); eine Gesundheit aufbringen wie "ausbringen" (Wieland, Schiller) ähnlich da bringt er wieder die alten Märchen auf (heute vor) (Goethe); ›bei der Verfolgung ereilen und in seine Gewalt bringen‹: daß man die Zigeunerin aufgebracht habe (Schiller); besonders ⇓ "S196" seemannssprachlich (1662; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache): der Feind hat zwey Schiffe aufgebracht (L305 Christoph Ernst Steinbach).
2 Mehr umgangssprachlich ›öffnen‹ (Gegensatz "zubringen") Ich kann nur die Augen nicht aufbringen (B.Brecht; L337 WdG).