Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aufbieten
zu "auf"(1.1).1 Zur Trauung, ↑ "Aufgebot". Dieser Gebrauch ist ein Rest der allgemeinen Verwendungsweise von mhd. ufbietenin die Höhe heben und zeigen‹; man sagte z. B. früher auch etwas Gefundenes aufbieten (um den Eigentümer zu ermitteln).
2 Ein Heer, seine Anhänger aufbieten, danach auch seine ganze Kraft, alles aufbietenusw. Die ältere Sprache verwendet hier den Dativ, der wie sonst neben einfachem "bieten" steht, vgl. noch wie wir all unserm Witz aufbieten(Schiller); bis die Sturmglocke dem Lande aufbietet (Pestalozzi); der Akkusativ ist dafür nach Analogie sonstiger Verbindungen mit Richtungsbezeichnungen eingetreten.
3 Früher zuweilen auch ›herausforderndie Französinnen sollten sich in Acht nehmen, er biete sie auf ihm zu schaden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Clavigo 11,68,17).
Aufbietung (15. Jahrhundert) anfangs gemäß den Bedeutungen von aufbieten, seit dem 19. Jahrhundert fast nur noch in der Verbindung unter Aufbietung aller Kräfte.
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