Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
au
"S057" Empfindungswort, auch aua, spätahd. (Notker) au, mhd. ou, diphthongierte Form zu ↑ "o", »natürlicher Ausdruck eines körperlichen Schmerzens« (L004 Johann Christoph Adelung): Schulmeister: … du Mißgeburt! (Er gibt ihm eine Ohrfeige.) Gottliebchen: Au! au! au! (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 1,2); heute auch als Ausruf bei Verwunderung, Erschrecken: »Au«, sagte sie, und vor Lachen erstickend: »Was kommt denn jetzt?« (H.A182 Heinrich Mann, Untertan 292); Von dir kommt doch dauernd nur »Vergessen, au, vergessen« (B.A249 Botho Strauß, Kalldewey 48); dazu die Verbindungen au Backe; au, fein; au, ha; au, ja sowie auweh, auch auwei(a), mhd. ouwe, frühnhd. auwee: »Ein wort eines betrubten unnd erschrocknen weybs« (L200 Josua Maaler 1561), bei J.Fischart auch aubeia; frühnhd. utsch (L200 Josua Maaler verdeutscht mit ›hem‹ ↑ "hm"), bei Alberus (1542; L059 DWb) ausch, vielleicht unter englischem Einfluß (schon im 19. Jahrhundert) heute nicht selten autsch: »Autsch!!«Schon wieder hat er einen / Im Genicke, an den Beinen (W.A033 Wilhelm Busch, Max und Moritz, 5.Strophe).
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