Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ast
ahd. ast, altgermanisch (got. asts), verwandt gleichbedeutend griech. ózos. »Der Ast wächst aus dem Stamm des Baumes selbst hervor« (L311 Samuel Johann Ernst Stosch 1772) im Gegensatz zum "Zweig", auch ›Auswuchs am Baum, Knorren‹ und seit ca. 1800 (L033 Joachim Heinrich Campe) landschaftlich übertragen ›Buckel‹, daher umgangssprachlich, anfangs besonders berlinisch⊚ sich einen Ast lachen (L059 DWb1854) wie sich bucklig lachen.
astrein die Holzvertäfelungen in der Sakristei aus bestem, astreinem Nußbaumholz (A018 Heinrich Böll, Billard 351), ca. 1930 (L179 Heinz Küpper 1987) umgangssprachlich von Personen ›unverdächtig, einwandfrei‹, inzwischen ⇓ "S105" jugendsprachlich allgemein ⇓ "S060" elativisch ›prima‹ (z. B. A189 Klaus Modick, Weg 110). Veraltet ästen ›Äste treiben‹ (Goethe), ästeln (frühnhd.), dazu (sich)
verästeln (Goethe) und
Verästelung er erschrak in die entferntesten verästelungen seines nervensystems (Gutzkow; L059 DWb). Zu Ast ›Buckel‹ ca. 1900
asten ⇓ "S202" soldatensprachlich und umgangssprachlich ›Schweres (auf dem Rücken) tragen‹, überhaupt von anstrengender Fortbewegung, z. B. (mit dem Fahrrad) auf den Berg asten, wohl ⇓ "S022" angelehnt an "hasten"; daher heute umgangssprachlich auch ›schwer arbeiten‹ (↑ "arbeiten"; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–49).
ahd. ast, altgermanisch (got. asts), verwandt gleichbedeutend griech. ózos. »Der Ast wächst aus dem Stamm des Baumes selbst hervor« (L311 Samuel Johann Ernst Stosch 1772) im Gegensatz zum "Zweig", auch ›Auswuchs am Baum, Knorren‹ und seit ca. 1800 (L033 Joachim Heinrich Campe) landschaftlich übertragen ›Buckel‹, daher umgangssprachlich, anfangs besonders berlinisch⊚ sich einen Ast lachen (L059 DWb1854) wie sich bucklig lachen.
astrein die Holzvertäfelungen in der Sakristei aus bestem, astreinem Nußbaumholz (A018 Heinrich Böll, Billard 351), ca. 1930 (L179 Heinz Küpper 1987) umgangssprachlich von Personen ›unverdächtig, einwandfrei‹, inzwischen ⇓ "S105" jugendsprachlich allgemein ⇓ "S060" elativisch ›prima‹ (z. B. A189 Klaus Modick, Weg 110). Veraltet ästen ›Äste treiben‹ (Goethe), ästeln (frühnhd.), dazu (sich)
verästeln (Goethe) und
Verästelung er erschrak in die entferntesten verästelungen seines nervensystems (Gutzkow; L059 DWb). Zu Ast ›Buckel‹ ca. 1900
asten ⇓ "S202" soldatensprachlich und umgangssprachlich ›Schweres (auf dem Rücken) tragen‹, überhaupt von anstrengender Fortbewegung, z. B. (mit dem Fahrrad) auf den Berg asten, wohl ⇓ "S022" angelehnt an "hasten"; daher heute umgangssprachlich auch ›schwer arbeiten‹ (↑ "arbeiten"; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–49).