Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
assoziieren
< mittellat. associare (zu socius ›Begleiter‹) bzw. franz. (s')associer,1 (veraltend) zunächst meist reflexiv ›sich vereinigen, verbinden‹ von Personen (1597; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), v. a. geschäftlich »sich … in Compagnie und Gesellschaft einlassen« (1712; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache); dazu um 1750 Associé ›Geschäftsteilhaber‹ (vgl. Kompagnon);
2 seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ›Vorstellungen (unwillkürlich) verknüpfen‹ entsprechend Assoziation(3): Associirte Begriffe aus aller Welt: eine Känntniß der Natur … des Menschengeschlechts (A121 Johann Gottfried Herder, Auch eine Philosophie; 5,573).
Assoziation (1619; L082 2FWb) < franz. association
1 entsprechend assoziieren(1) zunächst v. a. ›geschäftlicher Zusammenschluß‹;
2 ⇓ "S175" seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts infolge englischer und französischer Vorbilder für Zusammenschlüsse mit sozialen Zielen: Am meisten Lärm haben … Associationen gemacht, welche die Abhülfe materieller Übel sich zur Aufgabe gestellt haben(1845 Herwegh; L364 ZfdU 24,474);
3 heute fast nur noch ›Verknüpfung von Vorstellungen bzw. Ideen‹ Aber die Assoziation, das jedesmalige Aufsuchen zweier sinnlicher Erlebnisse beim Gedanken »Vorfrühling«, ist meine Sache (A122 Hermann Hesse, Glasperlenspiel I,96), so insbesondere durch die ⇓ "S180" Psychologie seit ca. 1900 (S.Freud u. a.) verbreitet; in der ⇓ "S168" Philosophie seit Locke und besonders Hume (»association of ideas« bzw. »of impressions«; vgl. L138 HWbPh 1,548), Ideenaßociation 1761 Hamann (L082 2FWb), definitorisch I.A152 Immanuel Kant: Das Gesetz der Assoziation ist: empirische Vorstellungen, die nacheinander oft folgeten, bewirken eine Angewohnheit im Gemüt, wenn die eine erzeugt wird, die andere auch entstehen zu lassen(Anthropologie §31); v. a. durch Einfluß Herbarths dann auch in der Sprachwissenschaft (vgl. H.L237 Hermann Pauls ›Prinzipien‹).
assoziativ 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
< mittellat. associare (zu socius ›Begleiter‹) bzw. franz. (s')associer,1 (veraltend) zunächst meist reflexiv ›sich vereinigen, verbinden‹ von Personen (1597; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), v. a. geschäftlich »sich … in Compagnie und Gesellschaft einlassen« (1712; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache); dazu um 1750 Associé ›Geschäftsteilhaber‹ (vgl. Kompagnon);
2 seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ›Vorstellungen (unwillkürlich) verknüpfen‹ entsprechend Assoziation(3): Associirte Begriffe aus aller Welt: eine Känntniß der Natur … des Menschengeschlechts (A121 Johann Gottfried Herder, Auch eine Philosophie; 5,573).
Assoziation (1619; L082 2FWb) < franz. association
1 entsprechend assoziieren(1) zunächst v. a. ›geschäftlicher Zusammenschluß‹;
2 ⇓ "S175" seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts infolge englischer und französischer Vorbilder für Zusammenschlüsse mit sozialen Zielen: Am meisten Lärm haben … Associationen gemacht, welche die Abhülfe materieller Übel sich zur Aufgabe gestellt haben(1845 Herwegh; L364 ZfdU 24,474);
3 heute fast nur noch ›Verknüpfung von Vorstellungen bzw. Ideen‹ Aber die Assoziation, das jedesmalige Aufsuchen zweier sinnlicher Erlebnisse beim Gedanken »Vorfrühling«, ist meine Sache (A122 Hermann Hesse, Glasperlenspiel I,96), so insbesondere durch die ⇓ "S180" Psychologie seit ca. 1900 (S.Freud u. a.) verbreitet; in der ⇓ "S168" Philosophie seit Locke und besonders Hume (»association of ideas« bzw. »of impressions«; vgl. L138 HWbPh 1,548), Ideenaßociation 1761 Hamann (L082 2FWb), definitorisch I.A152 Immanuel Kant: Das Gesetz der Assoziation ist: empirische Vorstellungen, die nacheinander oft folgeten, bewirken eine Angewohnheit im Gemüt, wenn die eine erzeugt wird, die andere auch entstehen zu lassen(Anthropologie §31); v. a. durch Einfluß Herbarths dann auch in der Sprachwissenschaft (vgl. H.L237 Hermann Pauls ›Prinzipien‹).
assoziativ 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.