Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Asche
ahd. asca(vgl. altnord./ schwed. aska, engl. ash), weiter verwandt ↑ "Esse".⊚⊚ sich Asche aufs Haupt streuen als Zeichen der Trauer ist ⇓ "S036" biblisch (z. B. A180 Martin Luther, 1. Makkabäer 3,47), ebenso in Sack und Asche Buße tun (Matthäus 11,21), umgedreht in asche und sack bei A049 Hans Magnus Enzensberger (landessprache); im Ostmitteldeutschen im Sinne von ›Müll‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–16), daher auch landschaftlich Aschentonne, Ascheimer, Asche(n)kübel, Aschenkasten für ›Mülltonne‹ (⇑ "Tonne", "Kübel", "Kasten"; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–17) und Asche(n)männer für ›Müllmänner‹ (↑ "Müll").
Aschenbrödel mhd. aschenbrodeleKüchenjunge‹ (↑ "brodeln"), dann Bezeichnung der Märchenfigur (Luther), die schwäbisch Aschengrittel, hessisch
Aschenputtel (so Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Kinder- und Hausmärchen) heißt.
Aschermittwoch (mit altem Plural Ascher) seit dem 15. Jahrhundert für mhd. aschtac, erster Mittwoch in der Fastenzeit, so benannt wegen des kirchlichen Brauchs, die Gläubigen mit Asche zu bestreuen bzw. (heute) ihnen ein Aschenkreuz auf die Stirn zu zeichnen.
einäschern (L308 Kaspar Stieler 1691) ›in Asche legen, verbrennen‹ mit Einäscherung heute gehoben für die Feuerbestattung. ↑ "abäschern".
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