Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Arm
gemeingermanisch mit indogermanischen Entsprechungen (lat. armus ›Oberarm‹, altslaw. ramo ›Schulter‹); Oberarm, Unterarm; seit althochdeutscher Zeit vielfach übertragen und bildlich: Arm eines Kreuzes, eines Flusses (mhd. ), Wegweisers, einer Waage, Symbol für ›Stärke, Macht‹: Arm der Obrigkeit, der Gerechtigkeit; geflügelt Mann der Arbeit … Alle Räder stehen still, Wenn dein starker Arm es will (1863 Herwegh, Bundeslied).⊚⊚ jmdm. unter die Arme greifen ›unterstützen, helfen‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663,1117); jmdn. mit offenen Armen (›bereitwillig‹) empfangen/ aufnehmen; jmdn. auf den Arm nehmen ›zum besten haben‹ (um 1850; L179 Heinz Küpper 1987; B.A025 Bertolt Brecht, Mutter Courage; 4,1352), vgl. synonym hochnehmen; einen langen Arm haben ›große Macht haben‹, 19. Jahrhundert, nach franz. avoir le bras long (vgl. L004 Johann Christoph Adelung Die Könige haben lange Arme); jmds. rechter Arm ›engster Mitarbeiter‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,261,21), jetzt rechte Hand (des Chefs). Armheben umschreibend für Hitlergruß: Ein mit leichter Verbeugung und Zusammennehmen der Hacken kombiniertes Armheben (A107 Felix Hartlaub, Von unten 40).
Armband als Schmuck (1397; L072 Frühnhd.Wb.), Armbanduhr (1921 Musil; L060 2DWb);
Armleuchter (L169 Matthias Kramer 1700) ›Leuchter mit mehreren Armen‹, älter auch Armenleuchter; seit Anfang des 20. Jahrhunderts (L179 Heinz Küpper 1987) ⇓ "S191" Schimpfwort, ⇓ "S064" verhüllend für "Arschloch", in Anlehnung an Armloch.
Armsessel (L169 Matthias Kramer 1702), entsprechend Armstuhl und Armlehne. -
armig in einarmig (1820 A. v.Arnim; L060 2DWb), beidarmig usw.; umgangssprachlich einarmiger Bandit ›Glücksspielautomat mit Schwunghebel‹.
umarmen (Fleming; L059 DWb) mit
Umarmung im 17. Jahrhundert, älter gleichbedeutend umfangen (mhd. umbevahen).
Ärmel ahd. armilo, der Form nach ⇓ "S050" Diminutiv zu Arm.
⊚⊚ etwas aus dem Ärmel schütteln ›etwas mühelos vorbringen, erledigen‹ ein Predig auß dem Ermel schüttlen (L105 Georg Henisch 1616); die Ärmel hochkrempeln ›etwas resolut in Angriff nehmen‹. ↑ "hemdsärmelig".
Armband als Schmuck (1397; L072 Frühnhd.Wb.), Armbanduhr (1921 Musil; L060 2DWb);
Armleuchter (L169 Matthias Kramer 1700) ›Leuchter mit mehreren Armen‹, älter auch Armenleuchter; seit Anfang des 20. Jahrhunderts (L179 Heinz Küpper 1987) ⇓ "S191" Schimpfwort, ⇓ "S064" verhüllend für "Arschloch", in Anlehnung an Armloch.
Armsessel (L169 Matthias Kramer 1702), entsprechend Armstuhl und Armlehne. -
armig in einarmig (1820 A. v.Arnim; L060 2DWb), beidarmig usw.; umgangssprachlich einarmiger Bandit ›Glücksspielautomat mit Schwunghebel‹.
umarmen (Fleming; L059 DWb) mit
Umarmung im 17. Jahrhundert, älter gleichbedeutend umfangen (mhd. umbevahen).
Ärmel ahd. armilo, der Form nach ⇓ "S050" Diminutiv zu Arm.
⊚⊚ etwas aus dem Ärmel schütteln ›etwas mühelos vorbringen, erledigen‹ ein Predig auß dem Ermel schüttlen (L105 Georg Henisch 1616); die Ärmel hochkrempeln ›etwas resolut in Angriff nehmen‹. ↑ "hemdsärmelig".