Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Apostroph
< ⇓ "S082" griech.-lat. apóstrophus (Adjektiv ›abgewandt‹, ›entfallend‹), dann nach franz. apostrophe betont, 1748 die heutige Form; ⇓ "S189" verdeutscht z. B. als Hinterstrich: der hinterstrich wird also gezeichnet (') heisset apostrophe (⇓ "S071" L283 Justus Georg Schottelius 1641), als oberhäcklein (⇓ "S071" L381 Christian Gueintz 1641), wie heute als Auslassungs-Zeichen bei Bödiker 1729 (vgl. L360 ZDW15,36). Der Gebrauch des Zeichens beginnt (unter Einfluß des Französischen) im 16. Jahrhundert und wird in A203 Martin Opitz' ›Buch von der Deutschen Poeterey‹ (1624, Kap. 7) reguliert, ohne daß ein bestimmter Terminus fällt.apostrophieren (1758; L060 2DWb) ist dagegen abgeleitet von Apostrophe < griech.-lat. apostropha, rhetorische Figur der Abwendung vom Richter und Anrede des Gegners, also ›jmdn. (scharf) ansprechen‹, inzwischen auch allgemeiner ›auf etwas Bezug nehmen‹.
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