Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Apfel
ahd. aphul, gemeingermanisch (krimgot. apel, engl. apple) mit keltischen, baltischen und slawischen Entsprechungen; dazu wohl auch der antike Ortsname Abella in Kampanien (nach Vergil malifera›die Äpfeltragende‹). Gemeingermanisch ist auch die Bezeichnung des Baums, ahd. affaltar, affoltra (zum 2. Bestandteil ›Baum‹ vgl. "Holunder", "Maßholder" usw.), abgelöst durch mhd. apfelboum. Nach der Form vielfach übertragen, z. B. in "Adamsapfel" (↑ "Adam") und "Augapfel", für ›Kartoffel‹ die Zusammensetzungen Herdapfel (besonders schweizerisch) und ↑ "Erdapfel"; vgl. auch "Zankapfel" (↑ "zanken"). Als Insignie ›Reichsapfel‹ mhd. ; ferner als erotisches Symbol: Zwei schöne Äpfel … Sie reizten mich (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,4130). In Sprichwörtern (z. B. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm mit Variante baum frühnhd., in anderen Varianten schon mhd. ; vgl. weiter L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander) und⊚⊚ in den sauren Apfel beißen müssen(›Unangenehmes tun‹) (Luther); umgangssprachlich für einen Apfel (auch: Appel) und ein Ei (↑ "Ei") ›für einen sehr geringen Gegenwert‹ (auch niederländisch, vgl. L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander 1867); Äpfel und Birnen zusammenzählen ›Dinge durcheinanderwerfen‹. ↑ "veräppeln".
Apfelschimmel (17. Jahrhundert) benannt nach den apfelförmigen Flecken, wobei auch das Grau früher der Apfelsorte entsprochen haben muß, vgl. die alten, in Umschreibungen für Apfelschimmel benutzten Zusammensetzungen ahd. apfulgrao, altnord. apalgrár, noch A075 Johann Wolfgang von Goethe eine gewisse Sorte grauer kleiner Äpfel (Wanderjahre II; 24,304,15f.); weiter L122 2Hoops.
Apfelsine (L003 Johann Christoph Adelung 1774) zunächst niederdt. Apel de Sina (Amaranthes 1715) o.ä. < franz. pomme de Sine (›Apfel aus China‹), daneben im 18. Jahrhundert Chinaapfel. Andere Bezeichnung "Orange" (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 95), auch "Pomeranze" (L171 Paul Kretschmer 82ff.), beide besonders süddeutsch, ⇓ "S195" schweizerisch, österreichisch.
ahd. aphul, gemeingermanisch (krimgot. apel, engl. apple) mit keltischen, baltischen und slawischen Entsprechungen; dazu wohl auch der antike Ortsname Abella in Kampanien (nach Vergil malifera›die Äpfeltragende‹). Gemeingermanisch ist auch die Bezeichnung des Baums, ahd. affaltar, affoltra (zum 2. Bestandteil ›Baum‹ vgl. "Holunder", "Maßholder" usw.), abgelöst durch mhd. apfelboum. Nach der Form vielfach übertragen, z. B. in "Adamsapfel" (↑ "Adam") und "Augapfel", für ›Kartoffel‹ die Zusammensetzungen Herdapfel (besonders schweizerisch) und ↑ "Erdapfel"; vgl. auch "Zankapfel" (↑ "zanken"). Als Insignie ›Reichsapfel‹ mhd. ; ferner als erotisches Symbol: Zwei schöne Äpfel … Sie reizten mich (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,4130). In Sprichwörtern (z. B. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm mit Variante baum frühnhd., in anderen Varianten schon mhd. ; vgl. weiter L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander) und⊚⊚ in den sauren Apfel beißen müssen(›Unangenehmes tun‹) (Luther); umgangssprachlich für einen Apfel (auch: Appel) und ein Ei (↑ "Ei") ›für einen sehr geringen Gegenwert‹ (auch niederländisch, vgl. L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander 1867); Äpfel und Birnen zusammenzählen ›Dinge durcheinanderwerfen‹. ↑ "veräppeln".
Apfelschimmel (17. Jahrhundert) benannt nach den apfelförmigen Flecken, wobei auch das Grau früher der Apfelsorte entsprochen haben muß, vgl. die alten, in Umschreibungen für Apfelschimmel benutzten Zusammensetzungen ahd. apfulgrao, altnord. apalgrár, noch A075 Johann Wolfgang von Goethe eine gewisse Sorte grauer kleiner Äpfel (Wanderjahre II; 24,304,15f.); weiter L122 2Hoops.
Apfelsine (L003 Johann Christoph Adelung 1774) zunächst niederdt. Apel de Sina (Amaranthes 1715) o.ä. < franz. pomme de Sine (›Apfel aus China‹), daneben im 18. Jahrhundert Chinaapfel. Andere Bezeichnung "Orange" (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 95), auch "Pomeranze" (L171 Paul Kretschmer 82ff.), beide besonders süddeutsch, ⇓ "S195" schweizerisch, österreichisch.