Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
anweisen
1 spätmittelhochdeutsch bereits übertragen ›anleiten, belehrenwies er mich an … wie der Köder am Angel zu befestigen sei (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre;25.1,43,14); auch2anhalten zu, beauftragenalle sind angewiesen dich zu schützen (Goethe; L109 Moriz Heyne).
3.1 Frühneuhochdeutsch ›(einen Besitz) zuweisen‹, dann seit ca. 1600 im Finanzwesen ›(Geld) zuweisen, überweisen‹, indem der Empfänger an einen auszahlenden Dritten verwiesen wird (⇓ "S024" entsprechend ital. assegnare, dt. assignieren);
3.2 seit dem 18. Jahrhundert häufiger ›(einen Raum, Platz u.dgl.) zuweisen, zuteilenherr Jordan wird Ihnen Ihr zimmer anweisen(Freytag; L109 Moriz Heyne). Im 18. Jahrhundert auch ›nachdrücklich hinweisen‹ mit an oder auf, z. B. jenes … Capitel, auf welches wir abermals unsere Leser anweisen (L092 GoeWb), entsprechend oft passivisch bei Goethe: Der Mathematiker ist angewiesen auf's Quantitative (L092 GoeWb); dieses angewiesen auch zu (2), vgl. L003 Johann Christoph Adelung 1774: Ich bin darauf angewiesen, dergleichen Unordnungen nicht zu gestatten; dann im 19. Jahrhundert phraseologisch angewiesen sein aufabhängig sein vonich bin auf meiner hände arbeit angewiesen (L059 DWb 1854).
Anweisung"S106" zugleich mit den verschiedenen Bedeutungen von anweisen, zu (3.1) z. B. Zahlungsanweisung (1703), Postanweisung (1879; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache).
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