Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
antik
1altgriechisch oder altrömisch‹, 1747 Winckelmann (L060 2DWb), L313 Johann Georg Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste (1771) s. v. Antik: was sie von der Furtrefflichkeit des Antiken sagen (vgl. L081 FWb); oft Goethe, z. B. 1773 antiker Tempel (L092 GoeWb);2 älter die Formen antique (franz. ) bzw. von lat. antiquus abgeleitet antiquisch, antikisch (16. Jahrhundert) in der allgemeinen Bedeutung ›alt, altertümlich‹, die bald auf antik überging: eines antiken Kragens (L092 GoeWb), (2) abgelöst von ↑ "antiquiert". Gegensatz ↑ "modern".
Antike Fem.
1.1Kunstwerk, besonders Statue aus griechisch-römischer Zeit‹, nach franz. antique Fem. , meist im Plural die Antiken (Antiquen): Ein Maler, Bildhauer und Baumeister studiret an den Antiken, und formirt sich daraus ein Vorbild (1696 Leibniz; L082 2FWb), im Singular A121 Johann Gottfried Herder: weil man alsdenn eine neue Antike, oder ein Moderner nach altem Geschmack wird: so ist die Nachahmung unleidlich (1,383); dazu Antikenkabinett, Antikensaal;
1.2Gesamtheit der Kunstwerke des griechisch-römischen Altertums‹: ein Manuscript von Heynen über das Studium der Antike (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,13,19), vgl. Ch.G.Heyne, Einleitung in das Studium der Antike, oder Grundriß einer Anführung zur Kenntniß der alten Kunstwerke (1772); das Studium nach der Antike und den besten Modernen (A075 Johann Wolfgang von Goethe 48,21,24);
2 schließlich ⇓ "S061" Epochenbezeichnung ›griechisch-römisches Altertum‹, eventuell schon 1762 Hagedorn (L082 2FWb), sicher erst nach Th.Zielinski, Die Antike und wir (1905), vgl. W.Rüegg, Antike als Epochenbegriff (1959), in: Ders., Anstöße (1973), 216ff. ↑ "Altertum"(2.2).
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