Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Anteil
1 Ursprünglich ⇓ "S181" Rechtswort (1332; L039 Lorenz Diefenbach/ L039 Ernst Wülcker) ›Teil, der an jmdn. fällt‹, wie in Erbanteil, Gewinnanteil. 2 Im 18. Jahrhundert auf Seelisches übertragen und aktivisch: ›Teilnahme, Interesse, Mitgefühl‹, wohl im Gefolge der Verbindung Anteil nehmen an (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch1741) entsprechend franz. prendre intérêt à: Ich nehme an eurem Glücke den aufrichtigsten Anteil (Weiße; L003 Johann Christoph Adelung 1774); wie sie mich … schalt, über den zu warmen Anteil an allem (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,48,19); mit Anteil(2) synonym
Anteilnahme, ⇓ "S075" noch im L059 DWb 1854 als »wenig gesagt« bezeichnet, schon Wieland Anteilnehmung (L033 Joachim Heinrich Campe 1807). Heute zu Anteil(1)
anteilig, das aber schon sehr früh im Sinne von ›mitfühlend‹ gebraucht wird: Antailig sin des grossen schmertzen(1387; L072 Frühnhd.Wb.).
1 Ursprünglich ⇓ "S181" Rechtswort (1332; L039 Lorenz Diefenbach/ L039 Ernst Wülcker) ›Teil, der an jmdn. fällt‹, wie in Erbanteil, Gewinnanteil. 2 Im 18. Jahrhundert auf Seelisches übertragen und aktivisch: ›Teilnahme, Interesse, Mitgefühl‹, wohl im Gefolge der Verbindung Anteil nehmen an (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch1741) entsprechend franz. prendre intérêt à: Ich nehme an eurem Glücke den aufrichtigsten Anteil (Weiße; L003 Johann Christoph Adelung 1774); wie sie mich … schalt, über den zu warmen Anteil an allem (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,48,19); mit Anteil(2) synonym
Anteilnahme, ⇓ "S075" noch im L059 DWb 1854 als »wenig gesagt« bezeichnet, schon Wieland Anteilnehmung (L033 Joachim Heinrich Campe 1807). Heute zu Anteil(1)
anteilig, das aber schon sehr früh im Sinne von ›mitfühlend‹ gebraucht wird: Antailig sin des grossen schmertzen(1387; L072 Frühnhd.Wb.).