Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Anstalt
13. Jahrhundert, häufiger erst seit dem 17. Jahrhundert, zu ↑ "anstellen", zunächst diesem entsprechend1Anordnung‹, nuanciert ›Unternehmung, Vorkehrungaus weislicher Anstalt der Gesetzgeber (1774; L092 GoeWb); vom ersten Balgen der Knaben bis zu den ungeheuren Anstalten, wodurch Länder erhalten und erobert werden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 23,217,5); diese heirat … ist auch ein wenig meine anstalt(Schiller; L059 DWb); so heute nur noch phraseologisch in (keine) Anstalten machen mit Infinitiv ›sich anschicken‹ (L308 Kaspar Stieler Anstalt machenanordnen‹), Anstalten treffen: Ich will sie befreien… , die Anstalt ist schon getroffen (A222 Friedrich Schiller, Stuart 2,8); die nöthigen Anstalten treffen(L092 GoeWb).
2"S030" Metonymisch verschoben von der Handlung zum Ergebnis: ›(öffentliche) Einrichtung, Institution‹, deutlich bei A222 Friedrich Schiller 1784: Die Schaubühne ist mehr als jede andere öffentliche Anstalt des Staats eine Schule der praktischen Weißheit (20,95), allgemein üblich seit dem Allgemeinen Preußischen Landrecht (1794), z. B. bei Goethe sehr häufig, der schon zahlreiche Zusammensetzungen gebraucht: Armenanstalt, Badeanstalt, Erziehungsanstalt, Krankenanstalt, Schulanstalt, Strafanstalt u. a. ↑ "veranstalten".
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