Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Anschlag
(ahd. )1 zu anschlagen(1.2) (s. unten): mit dem ersten Anschlag des Glöckchens (Jean Paul); Anschlag der Hunde, wofür üblicher das Anschlagen; das Klavier oder der Klavierspieler hat einen guten Anschlag; Herr Rohlfs drückte den Knopf bis zum Anschlag (A143 Uwe Johnson, Jakob 306);
2 zu anschlagen(1.3): Anschlag eines Gewehres, im Anschlage seinoder liegen; metaphorisch ich bin im Anschlag, ihm eine Salve zu geben (Lessing);
3 zu anschlagen(1.4): Anschlag an den Straßenecken, am schwarzen Brett usw.; Anschlagzettel frühnhd., Anschlagsäule (A146 Franz Kafka, Erzählungen 32);
4 zu anschlagen(1.5): Kostenanschlag; Risse und Anschläge sind gefertigt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre 25,220,6); Vermögensanschlag; in Anschlag bringen, auch in Anschlag kommen: das Zeugnis eines Nichtswürdigen kann gegen Wahrheit und gesunde Vernunft nicht in Anschlag kommen (Schiller). Dazu ↑ "veranschlagen";
5 zu anschlagen(1.6): einen Anschlag auf etwas machen usw.; Tausend Anschläge, tausend Aussichten wütheten durch meine Seele(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,160,2). Dazu anschlägig ›geschickt zu Anschlägen‹, ›einfallsreich‹ (Th.Mann; L337 WdG).
anschlagen ahd. anaslahan, mittelhochdeutsch/ frühneuhochdeutsch reich entfaltet (25 Bedeutungen im L072 Frühnhd.Wb.),
1 zu transitiv "schlagen":
1.1 ›durch Schlagen beschädigen, verletzen‹ (ahd. ), jetzt häufiger im Partizip angeschlagen von Personen ›verletzt, geschwächt‹ angeschlagener Boxer, auch übertragen: Seit Lissabon ist sein Ruf / angeschlagen aber / Gott ist kein Unmensch (Hartung, Schnecken; A319 Karl Otto Conrady 794);
1.2 etwas anschlagen ›an etwas schlagen (um es zum Tönen zu bringen)‹: ein Instrument, eine Saite anschlagen, bildlich eine Saite in dem Herzen jmds. anschlagen; dann auch mit Akkusativ des Resultats: einen Ton anschlagen, häufig bildlich einen volkstümlichen, hochmütigen usw. Ton anschlagen, die Stunde (zehn, elf) anschlagen, gewöhnlicher es schlägt zehn (Uhr); ohne Objekt der Hund schlägt an;
1.3 (veraltend) ›etwas an einen anderen Gegenstand rasch anlegen‹: am üblichsten das Gewehr anschlagen, wofür auch bloß anschlagen, auch einen Maßstab anschlagen(Goethe); schlagt die Sichel an, denn die Ernte ist reif(Luther), dagegen an anderer Stelle schlage an mit deiner Sichel und ernte;
1.4 ›durch Schlagen an etwas befestigen‹: ans Kreuz anschlagen, eine Leiste anschlagen, besonders einen Zettel u. dgl. zur Bekanntmachung anschlagen; mit verändertem Objekt etwas anschlagen ›durch daran angebrachten Anschlag zu etwas bestimmen‹, vgl. der im Eichenkampe ein paar Bäume zum Fällen anschlug (Immermann); daß Haus und Hof schon angeschlagen sind (zur Versteigerung) (Gellert);
1.5 schon mittelhochdeutsch ›schätzen‹, ›taxieren‹: Ein jeder schlägt gar hoch sich an (L092 GoeWb), heute "veranschlagen";
1.6 frühneuhochdeutsch ›planen‹: einen Rat anschlagen (vgl. "ratschlagen"), einen Heerzug anschlagen usw.; solches schlagen sie an (Luther); als sie ihn sahen, schlugen sie an, daß sie ihn töteten (Luther).
2 Zu intransitiv "schlagen". Im ursprünglichen Sinne die Wellen schlagen an; er schlägt an einen Stein an (hier Perfekt ist angeschlagen). Üblicher etwas schlägt (jmdm. , bei jmdm. ) gut oder schlecht an; für sich es schlägt an ›hat die gehörige Wirkung‹: Die Cur schlägt sehr gut an (L092 GoeWb).
2 zu anschlagen(1.3): Anschlag eines Gewehres, im Anschlage seinoder liegen; metaphorisch ich bin im Anschlag, ihm eine Salve zu geben (Lessing);
3 zu anschlagen(1.4): Anschlag an den Straßenecken, am schwarzen Brett usw.; Anschlagzettel frühnhd., Anschlagsäule (A146 Franz Kafka, Erzählungen 32);
4 zu anschlagen(1.5): Kostenanschlag; Risse und Anschläge sind gefertigt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre 25,220,6); Vermögensanschlag; in Anschlag bringen, auch in Anschlag kommen: das Zeugnis eines Nichtswürdigen kann gegen Wahrheit und gesunde Vernunft nicht in Anschlag kommen (Schiller). Dazu ↑ "veranschlagen";
5 zu anschlagen(1.6): einen Anschlag auf etwas machen usw.; Tausend Anschläge, tausend Aussichten wütheten durch meine Seele(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,160,2). Dazu anschlägig ›geschickt zu Anschlägen‹, ›einfallsreich‹ (Th.Mann; L337 WdG).
anschlagen ahd. anaslahan, mittelhochdeutsch/ frühneuhochdeutsch reich entfaltet (25 Bedeutungen im L072 Frühnhd.Wb.),
1 zu transitiv "schlagen":
1.1 ›durch Schlagen beschädigen, verletzen‹ (ahd. ), jetzt häufiger im Partizip angeschlagen von Personen ›verletzt, geschwächt‹ angeschlagener Boxer, auch übertragen: Seit Lissabon ist sein Ruf / angeschlagen aber / Gott ist kein Unmensch (Hartung, Schnecken; A319 Karl Otto Conrady 794);
1.2 etwas anschlagen ›an etwas schlagen (um es zum Tönen zu bringen)‹: ein Instrument, eine Saite anschlagen, bildlich eine Saite in dem Herzen jmds. anschlagen; dann auch mit Akkusativ des Resultats: einen Ton anschlagen, häufig bildlich einen volkstümlichen, hochmütigen usw. Ton anschlagen, die Stunde (zehn, elf) anschlagen, gewöhnlicher es schlägt zehn (Uhr); ohne Objekt der Hund schlägt an;
1.3 (veraltend) ›etwas an einen anderen Gegenstand rasch anlegen‹: am üblichsten das Gewehr anschlagen, wofür auch bloß anschlagen, auch einen Maßstab anschlagen(Goethe); schlagt die Sichel an, denn die Ernte ist reif(Luther), dagegen an anderer Stelle schlage an mit deiner Sichel und ernte;
1.4 ›durch Schlagen an etwas befestigen‹: ans Kreuz anschlagen, eine Leiste anschlagen, besonders einen Zettel u. dgl. zur Bekanntmachung anschlagen; mit verändertem Objekt etwas anschlagen ›durch daran angebrachten Anschlag zu etwas bestimmen‹, vgl. der im Eichenkampe ein paar Bäume zum Fällen anschlug (Immermann); daß Haus und Hof schon angeschlagen sind (zur Versteigerung) (Gellert);
1.5 schon mittelhochdeutsch ›schätzen‹, ›taxieren‹: Ein jeder schlägt gar hoch sich an (L092 GoeWb), heute "veranschlagen";
1.6 frühneuhochdeutsch ›planen‹: einen Rat anschlagen (vgl. "ratschlagen"), einen Heerzug anschlagen usw.; solches schlagen sie an (Luther); als sie ihn sahen, schlugen sie an, daß sie ihn töteten (Luther).
2 Zu intransitiv "schlagen". Im ursprünglichen Sinne die Wellen schlagen an; er schlägt an einen Stein an (hier Perfekt ist angeschlagen). Üblicher etwas schlägt (jmdm. , bei jmdm. ) gut oder schlecht an; für sich es schlägt an ›hat die gehörige Wirkung‹: Die Cur schlägt sehr gut an (L092 GoeWb).