Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
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(L308 Kaspar Stieler)1 früher zuweilen wie einfaches "passen" intransitiv: sollte der [Harnisch] einem Riesenleib anpassen müssen (Schiller); ihrer so nett anpassenden Gleichnisse(Wieland); Beispiele, die ich meinem Zustande so anpassend fand(Thümmel); es ist eine merkwürdige Entdeckung und paßt an verschiedene Ideen an (Goethe); Gedanken in anpassende Worte einzukleiden(Moritz); den größeren Räumen anpassendere Dekorationen (Holtei).
2 Meist jedoch (heute ausschließlich) transitiv ›angleichen, in Übereinstimmung bringen‹, auch reflexiv (L092 GoeWb); jetzt ⇓ "S064" euphemistisch die Preise anpassen (vgl. das ⇓ "S207" Unwort des Jahres 1995 Diätenanpassung; ↑ "Unwort") ›erhöhen‹.
Anpassung (L033 Joachim Heinrich Campe) inzwischen über die Biologie, ⇓ "S180" Psychologie und Soziologie (vgl. L138 HWbPh) auch ⇓ "S037" bildungssprachlich verbreiteter Begriff, vielfach mit kritischem Akzent verwendet, vgl. Überanpassung.
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