Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
anmachen
(mhd. ) in mehreren Spezialisierungen: Flüssigkeiten, einen Teig anmachen zu vergleichen mit ↑ "ansetzen"(4); besonders auch Feuer anmachen wie ↑ "anzünden". ⇓ "S214" Südwestdeutsch im Frühneuhochdeutschen mit Akkusativ der Person ›vorspiegeln, vormachen‹; seit dem 18. Jahrhundert sich anmachen ›einschmeicheln‹ (L004 Johann Christoph Adelung) wie sich heranmachen. ⇓ "S147" Neuerdings ⇓ "S105" jugendsprachlich verbreitet transitiv ›provozieren, reizen‹ wirkt sie … auf eins nur hin: die Eltern richtig anzumachen, ein Klima von … Schlüpfrigkeit … zu verbreiten (B.A254 Botho Strauß, Paare 23), besonders auch sexuell: Sibilla, die … zum Glas greift, redet und Männer anmacht (A071 Robert Gernhardt, Körper 83); vorbereitet wohl durch »oberdeutsch einen anmachen zu etwas anspornen, anreizen« (L109 Moriz Heyne 1905; vgl. L290 Schweiz.Idiotikon 4,42).
(mhd. ) in mehreren Spezialisierungen: Flüssigkeiten, einen Teig anmachen zu vergleichen mit ↑ "ansetzen"(4); besonders auch Feuer anmachen wie ↑ "anzünden". ⇓ "S214" Südwestdeutsch im Frühneuhochdeutschen mit Akkusativ der Person ›vorspiegeln, vormachen‹; seit dem 18. Jahrhundert sich anmachen ›einschmeicheln‹ (L004 Johann Christoph Adelung) wie sich heranmachen. ⇓ "S147" Neuerdings ⇓ "S105" jugendsprachlich verbreitet transitiv ›provozieren, reizen‹ wirkt sie … auf eins nur hin: die Eltern richtig anzumachen, ein Klima von … Schlüpfrigkeit … zu verbreiten (B.A254 Botho Strauß, Paare 23), besonders auch sexuell: Sibilla, die … zum Glas greift, redet und Männer anmacht (A071 Robert Gernhardt, Körper 83); vorbereitet wohl durch »oberdeutsch einen anmachen zu etwas anspornen, anreizen« (L109 Moriz Heyne 1905; vgl. L290 Schweiz.Idiotikon 4,42).