Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
anhalten
(14. Jahrhundert) schon bei A180 Martin Luther (1)-(3):1veranlassen, ermahnen zuAuffseher, die das Volck zum Dienst anhielten (2. Chronik 2,18);
2ersuchen, bitten‹, bei L004 Johann Christoph Adelung noch um … ein Amt usw. anhalten, dann beschränkt auf Brautwerbung: um eine Jungfer anhalten (L169 Matthias Kramer 1700), heute veraltend noch um ihre Hand anhalten;
3 intransitiv ›beharrlich fortfahren, nicht aufhörenHaltet an am gebet (Römer 12,12), jetzt nur mit unpersönlichem Subjekt: der Regen, Beifall, die Konjunktur hält an, auch Partizipialadjektiv anhaltendlange fortdauernd‹, ›beharrlich‹ (L092 GoeWb), verdeutlicht langanhaltend.
4 Von das Pferd, den Wagen usw. anhalten intransitiv ›stoppenan einem Ort anhalten (s. unten Anhalt), auch mit der Arbeit anhalteninnehalten‹, weiter den Atem, die Luft anhalten, umgangssprachlich halt die Luft an!sei still!‹ – Bei Goethe mehrmals anhalten wie an sich haltensich beherrschen‹ (L092 GoeWb).
Anhalt
1woran man sich anhalten (»festhalten«) kann, StützeUnsere Ermittlungen erbrachten keinen Anhalt für diese Vermutung (A159 Heinar Kipphardt, Oppenheimer 236), ⇓ "S241" verdeutlicht Anhaltspunkt, Goethe Anhaltepunkt;
2 mittelhochdeutsch und noch um 1900 (L218 Muret/ Sanders) auch ›Ort, an dem angehalten wird‹, daher auch (mhd. ) Name der Burg und des Landes Anhalt;
Anhalter (frühnhd.) heute per Anhalter fahrentrampen‹, um 1920 in Berlin Anhalter spielen (L217 MuSpra 76,119).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: anhalten