Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
angreifen
1 mittelhochdeutsch ›anfassen, berühren‹ (noch landschaftlich),2 1235 auch schon in böser, feindlicher Absicht (L320 Trübner), was zur Hauptbedeutung ›feindlich, kriegerisch anfallen‹ führt; (2) frühneuhochdeutsch verschiedentlich übertragen und abgeschwächt, besonders ⇓ "S181" rechtssprachlich: ›beschuldigen‹, ›belangen‹, ›festnehmen‹ usw., früh auch
3mit Worten kränken‹, heute ›kritisieren, bestreiten‹;
4 schon mittelhochdeutsch ›ins Werk setzen, beginnen‹, noch im 18. Jahrhundert häufig (vgl. Angriff[2], s. unten). Bei Luther reflexiv sich angreifenanstrengen‹, so noch (Goethe). Dann (frühnhd.) auch
5gesundheitlich schwächen‹: Dieser … Schrecken griff ihre Gesundheit an (L092 GoeWb), ferner
6beschädigen, zersetzenvom Rost angegriffen (L092 GoeWb), dazu das Partizipialadjektiv angegriffenerschöpft, geschwächt‹.
Angriff (ahd. )
1 heute gewöhnlich zu angreifen(2);
2 das Funktionsverbgefüge in Angriff nehmenbeginnen‹ (zu angreifen[4]) erst im 19. Jahrhundert (1844; L060 2DWb).
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