Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
angewöhnen
(Lohenstein; L059 DWb) Gegensatz ↑ "abgewöhnen", ursprünglich mit derselben Art von Objekt verbunden wie ↑ "gewöhnen", neben dem an stehen kann: den Geist an den Himmel angewöhnen (Wieland); woran die Bonse ihre Wangen angewöhnen mußte (Jean Paul); oder zu: auch Triebe der Natur gewöhnt sie zum Gehorsam an (Uz); er war zu allen Tugenden angewöhnt (Rabener); am gewöhnlichsten mit zu-Infinitiv welche die Jugend angewöhnt, mit unzulänglichen Begriffen zufrieden zu sein (Lessing); hab' ich ihr zärtliches Ohr angewöhnt, die freien Erklärungen meiner Liebe zu dulden (Wieland). Heute gewöhnlich sich etwas angewöhnen (16. Jahrhundert). Zuweilen tritt angewohnt an die Stelle des richtigen angewöhnt: der angeborenen, angewohnten Existenz (Goethe); ein angewohnter Gehorsam (Heine); noch nach der älteren Konstruktion: angewohnt, das tiefste Weh zu tragen (Goethe). DazuAngewohnheit (1657; L060 2DWb).
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Ansicht: angewöhnen