Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Angel
gemeingermanische l-Erweiterung (vgl. griech. ankýlos ›gekrümmt‹), weiter verwandt z. B. mit lat. uncus›Haken‹; ahd. angulHaken‹; ⇓ "S077" ursprünglich Mask. , so noch meist im 18. Jahrhundert; meist spezialisiert:1AngelhakenSah nach dem Angel ruhevoll (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Der Fischer; 1,169), gewöhnlich kollektivierend ›Angelgerät‹. Dazu mittelhochdeutsch/ frühneuhochdeutsch ⇓ "S241" verdeutlichend Angelhaken, Angelrute, Angelschnur, "Fußangel" (L105 Georg Henisch);
2Türangel‹, ›Drehpunkt, Eckpunkt‹; dazu z. B. AngelsternPolarstern‹ (Fleming) noch Schiller, A.W.Schlegel;
zwischen Tür und Angel sitzensich in beklemmender Situation befinden‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 1,262,21), auch jmdn. zwischen Tür und Angel (›rasch‹) abfertigen.
Angelpunkt zu Angel(2), zunächst ⇓ "S130" mathematisch ›Pol‹ (1712; L060 2DWb),
"S027" übertragen Dreh- und AngelpunktHauptpunkt, Kernpunkt‹. Zu Angel(2) ferner
sperrangelweit (1745; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) als ⇓ "S119" Kreuzung aus angelweit (1562; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) und sperrweit (L308 Kaspar Stieler).
angeln (mhd. )
1mit der Angel(1) fischen‹,
2 übertragen ›zu fangen suchen‹, ›schnappendie nach allen Mannsleuten angelt und keinen fängt (L092 GoeWb), heute auch sich jmdn. angeln;
Angler 1399 (L060 2DWb).
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