Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
anfliegen
(mhd. ) erscheint teils intransitiv: als um das Kinn das zarte Milchhaar angeflogen (Schiller); auch mit Dativ: einer der keckesten Gedanken, welcher ihm anflog(Jean Paul); teils mit Akkusativ von an abhängig: da flog eine sanfte Röte ihre Wangen an (Thümmel); der Fleiß war ohnehin nicht meine Sache; es machte mir nichts Vergnügen, als was mich anflog (Goethe). In frühneuhochdeutscher Bergmannssprache angeflogennur in Spuren vorkommend‹ (von Metallen); ⇓ "S069" im Forstwesen ist das anfliegende Holz das aus dem zerstreuten Samen erwachsende; mit anderer Konstruktion Goethe: große Strecken sind mit Weiden und Pappeln angeflogen. Konkret früher von Vögeln, jetzt von Flugzeugen ›(einen Zielort) ansteuern‹.Anflug"S033" bergmannssprachlich ›spurenhaftes Erzvorkommen‹; ⇓ "S069" Forstwesen ›aus zerstreutem Samen erwachsene junge Bäume‹, vgl. auch unbesät lass' ich mein Land, weil Mittel mir fehlen zu des Anflugs Unterhaltung (Rückert); übertragen ›unwillkürliches Auftreten‹: Anflug von Röthe (im Gesicht) (L033 Joachim Heinrich Campe 1807); Anflug von Müdigkeit (Gutzkow; L264 Daniel Sanders); In ihrem Deutsch, das sie vollkommen, nur mit einem leichten Anflug von schwedischer Sprachmelodie, beherrschte (P.A276 Peter Weiss, Ästhetik III,30); konkret im Flugwesen im Anflug auf Hamburg.
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