Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
aneignen
(16. Jahrhundert), sich etwas aneignen ›in Besitz nehmen‹, auch ›(z. B. eine Sprache) erlernen‹, s. "eignen"(2) ↑ "eigen"; früher auch mit nicht reflexivem Dativ, vgl. ich möchte deiner Seele nur den Gedanken recht aneignen (H. v.Kleist); die hohe Gemütsruhe, die sie dem Zustande des Zweifelns aneignen (›zuschreiben‹) (Herder); reflexiv er fühlt des edlen Landes Glück, ihm eignet er sich an (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 4,310); im Partizip Walraff, seiner Vaterstadt leidenschaftlich angeeignet (Goethe); in Briefunterschriften: angeeignet der Ihrige (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 49,89.) Bei Goethe erscheint aneignen auch im Sinne von ›anpassen‹, z. B. die Behandlung der besondern Darstellungsarten dem Zweck, dem Material anzueignen(L092 GoeWb).
(16. Jahrhundert), sich etwas aneignen ›in Besitz nehmen‹, auch ›(z. B. eine Sprache) erlernen‹, s. "eignen"(2) ↑ "eigen"; früher auch mit nicht reflexivem Dativ, vgl. ich möchte deiner Seele nur den Gedanken recht aneignen (H. v.Kleist); die hohe Gemütsruhe, die sie dem Zustande des Zweifelns aneignen (›zuschreiben‹) (Herder); reflexiv er fühlt des edlen Landes Glück, ihm eignet er sich an (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 4,310); im Partizip Walraff, seiner Vaterstadt leidenschaftlich angeeignet (Goethe); in Briefunterschriften: angeeignet der Ihrige (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 49,89.) Bei Goethe erscheint aneignen auch im Sinne von ›anpassen‹, z. B. die Behandlung der besondern Darstellungsarten dem Zweck, dem Material anzueignen(L092 GoeWb).