Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Analogie
(1642 Titz Analogy; L360 ZDW 15,8), seit der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer) in griechisch-lateinischer Form analogia in deutschen Texten; ursprünglich ein Begriff der (griechischen) ⇓ "S130" Mathematik, ›Entsprechung, Gleichheit von Verhältnissen‹ (dafür lat. auch proportio), dann z. B. auch in Grammatik (Varro) und Rhetorik (Quintilian), verbreitet über die mittelalterliche Philosophie (vgl. L138 HWbPh). Seit dem 17. Jahrhundert ein wichtiger Begriff in der ⇓ "S208" sprachwissenschaftlichen Diskussion, meist analogia, in unterschiedlichen Zusammenhängen ⇓ "S071" verdeutscht z. B. als "Übereinstimmung" (Gueintz 1641), Wortähnlichkeit (Harsdörffer 1647), Grundrichtigkeit (Schottel 1651), Gleichart (Bödiker 1698), die Analogie oder Gleichrichtigkeit, auch "Ähnlichkeit" (Antesperg 1749); vgl. L360 ZDW15,8f., L365 ZGL 13,152; dazuAnalogiebildung (z. B. H.L237 Hermann Paul, Prinzipien, Kap. 5), morphologisch etwa fruganalog trug.
analog Mitte des 18. Jahrhunderts < franz. analogue: Mittheilung durch Analogien halt' ich für so nützlich als angenehm; der analoge Fall will sich nicht aufdringen, nichts beweisen; er stellt sich einem andern entgegen, ohne sich mit ihm zu verbinden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Naturwissenschaftliche Schriften; II,11,105); in der ⇓ "S043" EDV Gegensatz zu digital, Zusammensetzung z. B. Analogrechner.
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