Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
albern
Adjektiv, ⇓ "S242" verdunkelte Zusammensetzung, ahd. alawar(i)< al und war. Indem es nicht mehr als Kompositum gefühlt wurde, ging w wie sonst nach l in b über (vgl. "gelb", "falb", "Milbe", "Schwalbe"), zugleich trat Abschwächung ein. So entstand frühnhd. ⇓ "S126" alber (17 mal in der Luther-Bibel), welches bis ins 18. Jahrhundert vorkommt, daraus albern mit Eindringen des n aus den obliquen Kasus (den albern usw.), vgl. "einzeln". Bei L308 Kaspar Stieler 1691 beide Formen, L003 Johann Christoph Adelung 1774 nur albern. ⇓ "S026"1 Es bedeutete ursprünglich (ahd. ) ›ganz aufrichtig‹ bzw. ›ganz gütig‹, ⇓ "S031" dann
2.1 (schon mhd. ) ›einfältig‹.
2.2 In der neueren Sprache hat sich die Bedeutung modifiziert, indem es sich wesentlich auf das Unschickliche im Benehmen bezieht (›kindisch-ausgelassen‹), während es früher allgemeiner den Mangel an Überlegung und Vorsicht ausdrückt, so bei A180 Martin Luther (Sprüche Salomos 14,15): Ein Alber gleubt alles / Aber ein Witziger merckt auff seinen gang; vgl. noch Wieland: ich merk' Euch schon, so albern bin ich nicht.
albern Verb (L308 Kaspar Stieler, ebenda ↑ "veralbern") intransitiv, Alberei, ⇓ "S088" Albertät, Alberkeit, dafür dann Albernheit (1669 Schottel; L060 2DWb).
Adjektiv, ⇓ "S242" verdunkelte Zusammensetzung, ahd. alawar(i)< al und war. Indem es nicht mehr als Kompositum gefühlt wurde, ging w wie sonst nach l in b über (vgl. "gelb", "falb", "Milbe", "Schwalbe"), zugleich trat Abschwächung ein. So entstand frühnhd. ⇓ "S126" alber (17 mal in der Luther-Bibel), welches bis ins 18. Jahrhundert vorkommt, daraus albern mit Eindringen des n aus den obliquen Kasus (den albern usw.), vgl. "einzeln". Bei L308 Kaspar Stieler 1691 beide Formen, L003 Johann Christoph Adelung 1774 nur albern. ⇓ "S026"1 Es bedeutete ursprünglich (ahd. ) ›ganz aufrichtig‹ bzw. ›ganz gütig‹, ⇓ "S031" dann
2.1 (schon mhd. ) ›einfältig‹.
2.2 In der neueren Sprache hat sich die Bedeutung modifiziert, indem es sich wesentlich auf das Unschickliche im Benehmen bezieht (›kindisch-ausgelassen‹), während es früher allgemeiner den Mangel an Überlegung und Vorsicht ausdrückt, so bei A180 Martin Luther (Sprüche Salomos 14,15): Ein Alber gleubt alles / Aber ein Witziger merckt auff seinen gang; vgl. noch Wieland: ich merk' Euch schon, so albern bin ich nicht.
albern Verb (L308 Kaspar Stieler, ebenda ↑ "veralbern") intransitiv, Alberei, ⇓ "S088" Albertät, Alberkeit, dafür dann Albernheit (1669 Schottel; L060 2DWb).