Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
After
ahd. aftero, Substantivierung des Adjektivs ahd. after ›hinter, letzt‹, ursprünglich ›Hintern‹ (für lat. posteriora), dann eingeengt auf ›Ausgang des Mastdarms‹. Zugrunde liegt ein gemeingermanisches Adverb ahd. after›(von) hinten‹ (in engl. after auch als Präposition erhalten), das im 16./ 17. Jahrhundert durch "hinten" abgelöst wird, aber in (niederdt.) ↑ "achtern" erhalten ist. Frühneuhochdeutsch zahlreiche Zusammensetzungen mit after Präposition, Adverb, z. B. Afterglaube ›Aberglaube‹ (noch 1972 Ch.Wolf; L060 2DWb), Afterrede ›üble Nachrede‹. Im 18./ 19. Jahrhundert pejorisierend ›Pseudo-‹, z. B. in Afterkritik (Lessing), Afterkunst (L033 Joachim Heinrich Campe), Aftermuse (G.A.Bürger), Afterphilosophie (Wieland), Afterpoet (Hippel); in veralteten Zusammensetzungen wie Aftermieter (↑ "Untermieter"), Afterpacht im Sinne von ›nachgeordnet, untergeordnet‹.
ahd. aftero, Substantivierung des Adjektivs ahd. after ›hinter, letzt‹, ursprünglich ›Hintern‹ (für lat. posteriora), dann eingeengt auf ›Ausgang des Mastdarms‹. Zugrunde liegt ein gemeingermanisches Adverb ahd. after›(von) hinten‹ (in engl. after auch als Präposition erhalten), das im 16./ 17. Jahrhundert durch "hinten" abgelöst wird, aber in (niederdt.) ↑ "achtern" erhalten ist. Frühneuhochdeutsch zahlreiche Zusammensetzungen mit after Präposition, Adverb, z. B. Afterglaube ›Aberglaube‹ (noch 1972 Ch.Wolf; L060 2DWb), Afterrede ›üble Nachrede‹. Im 18./ 19. Jahrhundert pejorisierend ›Pseudo-‹, z. B. in Afterkritik (Lessing), Afterkunst (L033 Joachim Heinrich Campe), Aftermuse (G.A.Bürger), Afterphilosophie (Wieland), Afterpoet (Hippel); in veralteten Zusammensetzungen wie Aftermieter (↑ "Untermieter"), Afterpacht im Sinne von ›nachgeordnet, untergeordnet‹.