Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ader
gemeingerm., ahd. adra,1.1 ursprünglich in weiter Bedeutung, auch Sehnen und Muskeln einschließend, z. T. noch im 18. Jahrhundert.
1.2 Die heutige, engere Bedeutung ›Blutgefäß (Vene, Arterie)‹ setzte sich wohl mit dem in mittelalterlicher ⇓ "S132" Medizin häufigen zur Ader lassen (↑ "lassen") durch; dazu Aderlaß, frühnhd. übertragen ›Schwächung, Verlust‹.
2 Schon ahd. übertragen ›Wasserader‹, mhd. ›Pflanzenfaser‹, frühnhd. ›Erzgang‹, ›Holzmaser‹, neu Verkehrsader. Verinnerlicht
3Veranlagung, Neigung‹ (16. Jahrhundert), redensartlich eine komische Ader, keine Ader für etwas haben.
ädern (14. Jahrhundert) schön geäderter Marmor; Röte äderte das Weiße ihrer Augen (Th.Mann; L337 WdG).
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