Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Adel
gemeingerm., ahd. adalNeutr. ›Geschlecht, Sippe‹, mhd. Neutr. und Mask. , nhd. Mask. ; verwandt ahd. uodilBesitztum, Heimat‹ (im Eigennamen Ulrich), ⇑ "edel", "Adler"; außergermanische Anschlüsse sind unsicher (zur Etymologie ausführlich L195 Albert L. Lloyd/ L195 Otto Springer). Schon mittelhochdeutsch vielfach übertragen auf innere Werte; spätmittelhochdeutsche Kollektivbezeichnung der sozialen Klasse (zur Sach- und Begriffsgeschichte vgl. L122 2Hoops, L398 Lexikon des Mittelalters, L086 GG). Unterscheidung z. B. in Geburtsadel und Briefadel oder Buchadel (L004 Johann Christoph Adelung), weiter Dienstadel (1774 Möser; L060 2DWb), "Geldadel" (L033 Joachim Heinrich Campe), Geistesadel (L059 DWb1897) usw. Früh in Eigennamen wie Adelheid, Albrecht < Adelbrecht, Adolf (vgl. L090 Max Gottschald).adeln (13. Jahrhundert) meist übertragen ›auszeichnen, erhöhen‹.
ad(e)lig ahd. adallih; schon mittelhochdeutsch Vereinfachung des l, doch erst im 18. Jahrhundert Übergang zur Schreibung -ig (L003 Johann Christoph Adelung 1774 ausdrücklich), während z. B. bei Goethe -ich noch verbreitet ist (L092 GoeWb); entsprechend bei "billig", "unzählig", untadelig. Noch J.Grimm im L059 DWb1854: »zu schreiben adelig ist so falsch wie billig für billich«. SprichwörtlichGeloben ist adelisch / halten beurisch (L380 Sebastian Franck 1548, 23b).
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