Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abtreten
(mhd. ) intransitiv1.1sich gehend entfernen‹, nhd. insbesondere von der Bühne abtreten, auch ⇓ "S136" militärisch,
1.2(von einem Amt) zurücktreten‹ (um 1300) seit meinem abtreten vom schuldienst (Raabe; L060 2DWb), ⇓ "S027" übertragen
1.3sterben‹ (frühnhd.),
1.4 (veraltet) ›abtrünnig werden, sich lossagen‹ (Luther);
2 transitiv ›überlassen, übertragen‹ (14. Jahrhundert), besonders ⇓ "S181" juristisch und politisch jmdm. einen Besitz, die Herrschaft abtreten;
3durch Treten abbrechen, abreißen‹ (mhd. ) bzw. ›abnutzen‹, übertragen bei Laube: abgetretene gemeinplätze (L060 2DWb), heute sich die Füße abtretenreinigen‹ (↑ "putzen"), Fußabtreter. Veraltet
4einkehrenA075 Johann Wolfgang von Goethe (Lehrjahre 21,141,2), Lessing usw.
Abtritt (mhd. ) zu verschiedenen Bedeutungen von abtreten, zuerst ›Weggang‹, ⇓ "S064" übertragen ›Tod‹ (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Nathan 5,1); die Bedeutung ›Abort‹, metonymisch aus ›Ort, wohin man sich entfernt‹, zuerst 1589 (Mitteilungen der Gesellschaft für Schlesische Volkskunde 20,121). ↑ "Toilette"(3).
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