Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abtragen
(12. Jahrhundert)1 ›wegtragen, beseitigen‹, neuhochdeutsch besonders von Bauwerken, Erdreich, auch von Speisen (Gegensatz "auftragen"[3.1]),
2 ›(in Raten) bezahlen, entrichten‹ (14. Jahrhundert) lesen heißt borgen, daraus erfinden abtragen (Lichtenberg; L060 2DWb), früher auch Dank abtragen (L092 GoeWb),
3 (frühnhd.) ›abnutzen, verschleißen‹ abgetragene Kleider, auch übertragen die abgetragensten ideen (Wieland; L059 DWb), noch Benn abgetragene wendungen, ausgefranste gegenäußerungen (L060 2DWb),
4 geometrisch ›(z. B. eine Strecke) übertragen‹ (1541; L060 2DWb). Frühneuhochdeutsch auch ›schaden‹, daher
abträglich ›schädlich‹ (1510; L060 2DWb);
Abtrag (14.Jahrhundert) heute selten; ›Beeinträchtigung‹ durch solche Zweifel geschähe der Liebe Abtrag (Th.Mann; L337 WdG); früher auch zu abtragen(1), z. B. A222 Friedrich Schiller (Fiesko 1,12), zu abtragen(2): der schuld erwart' ich einen Abtrag(A.W.Schlegel), dafür heute
Abtragung (15. Jahrhundert).
(12. Jahrhundert)1 ›wegtragen, beseitigen‹, neuhochdeutsch besonders von Bauwerken, Erdreich, auch von Speisen (Gegensatz "auftragen"[3.1]),
2 ›(in Raten) bezahlen, entrichten‹ (14. Jahrhundert) lesen heißt borgen, daraus erfinden abtragen (Lichtenberg; L060 2DWb), früher auch Dank abtragen (L092 GoeWb),
3 (frühnhd.) ›abnutzen, verschleißen‹ abgetragene Kleider, auch übertragen die abgetragensten ideen (Wieland; L059 DWb), noch Benn abgetragene wendungen, ausgefranste gegenäußerungen (L060 2DWb),
4 geometrisch ›(z. B. eine Strecke) übertragen‹ (1541; L060 2DWb). Frühneuhochdeutsch auch ›schaden‹, daher
abträglich ›schädlich‹ (1510; L060 2DWb);
Abtrag (14.Jahrhundert) heute selten; ›Beeinträchtigung‹ durch solche Zweifel geschähe der Liebe Abtrag (Th.Mann; L337 WdG); früher auch zu abtragen(1), z. B. A222 Friedrich Schiller (Fiesko 1,12), zu abtragen(2): der schuld erwart' ich einen Abtrag(A.W.Schlegel), dafür heute
Abtragung (15. Jahrhundert).