Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
absolut
(15. Jahrhundert; L082 2FWb) < lat. absolutus,1.1 ›uneingeschränkt, unbedingt‹, besonders politisch absolute Macht, Monarchie, s.unten Absolutismus,
1.2 nach lat. absolute Adverb ›ganz und gar, durchaus‹ ich geb meinen Konsens absolut nicht(A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 1,2),
1.3 ›vollkommen, total‹ absolute Einsamkeit (L092 GoeWb);
2 (ca. 1700) ›unabhängig, durch nichts bedingt‹, oft im Gegensatz zu ↑ "relativ", besonders in Theologie und Philosophie auch substantiviert das Absolute (vgl. L252 RGGund L138 HWbPh), ferner fachsprachlich z. B. in Meßkunst absolute Höhe (1708; L060 2DWb), vgl. das Gewicht ist … keine absolute Größe (J.A006 Jurek Becker, Lügner 83); politisch absolute Mehrheit (1790); ⇓ "S130" mathematisch absolute Zahlen (1803); absolute Musik (1851 R.Wagner), danach absolute Kunst, absolute Dichtung (vgl. L289 Günther und Irmgard Schweikle) usw. ↑ "abstrakt"; absolutes Gehör (1910).
verabsolutieren ›als allgemeingültig hinstellen‹ aus veraltet absolutieren (beides L266 Daniel Sanders, FWb 1871). Sehr früh
absolvieren (1263; L060 2DWb; vgl. L215 Paul Möller) < lat. absolvere,
1 rechtlich, kirchlich ›entbinden, freisprechen‹ (noch Böll; L337 WdG),
2 (16. Jahrhundert) ›(erfolgreich) hinter sich bringen‹ eine Probezeit zu absolvieren (B.A025 Bertolt Brecht, Galilei; 3,1307); zu (1) im 14./ 15. Jahrhundert Absolucie (L215 Paul Möller).
Absolution, besonders ⇓ "S110" kirchlich ›Sündenvergebung‹ (vgl. L252 RGG).
Absolutismus (1775; L060 2DWb), im politischen Sinn entsprechend absolut(1.1) 1832 bei Börne (L060 2DWb), wohl nach dem Französischen, dann ⇓ "S061" Epochenbezeichnung für den Höhepunkt des Feudalismus: Zeitalter des Absolutismus, zugleich
absolutistisch.
1.2 nach lat. absolute Adverb ›ganz und gar, durchaus‹ ich geb meinen Konsens absolut nicht(A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 1,2),
1.3 ›vollkommen, total‹ absolute Einsamkeit (L092 GoeWb);
2 (ca. 1700) ›unabhängig, durch nichts bedingt‹, oft im Gegensatz zu ↑ "relativ", besonders in Theologie und Philosophie auch substantiviert das Absolute (vgl. L252 RGGund L138 HWbPh), ferner fachsprachlich z. B. in Meßkunst absolute Höhe (1708; L060 2DWb), vgl. das Gewicht ist … keine absolute Größe (J.A006 Jurek Becker, Lügner 83); politisch absolute Mehrheit (1790); ⇓ "S130" mathematisch absolute Zahlen (1803); absolute Musik (1851 R.Wagner), danach absolute Kunst, absolute Dichtung (vgl. L289 Günther und Irmgard Schweikle) usw. ↑ "abstrakt"; absolutes Gehör (1910).
verabsolutieren ›als allgemeingültig hinstellen‹ aus veraltet absolutieren (beides L266 Daniel Sanders, FWb 1871). Sehr früh
absolvieren (1263; L060 2DWb; vgl. L215 Paul Möller) < lat. absolvere,
1 rechtlich, kirchlich ›entbinden, freisprechen‹ (noch Böll; L337 WdG),
2 (16. Jahrhundert) ›(erfolgreich) hinter sich bringen‹ eine Probezeit zu absolvieren (B.A025 Bertolt Brecht, Galilei; 3,1307); zu (1) im 14./ 15. Jahrhundert Absolucie (L215 Paul Möller).
Absolution, besonders ⇓ "S110" kirchlich ›Sündenvergebung‹ (vgl. L252 RGG).
Absolutismus (1775; L060 2DWb), im politischen Sinn entsprechend absolut(1.1) 1832 bei Börne (L060 2DWb), wohl nach dem Französischen, dann ⇓ "S061" Epochenbezeichnung für den Höhepunkt des Feudalismus: Zeitalter des Absolutismus, zugleich
absolutistisch.