Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
absetzen
(mhd. ), zuerst1.1 transitiv ›eines Amtes entheben‹, ↑ "unabsetzbar"; frühneuhochdeutsch reich entwickelt, v. a.
1.2aufheben, abschaffen‹, vom Programm absetzen Ende des 19. Jahrhunderts,
1.3subtrahieren‹, heute von der steuer absetzen (Böll; L060 2DWb),
1.4 (veraltet) ›entwerten‹ (Münzen), konkret
2.1herunternehmen, abnehmen‹ (Lasten, Geräte u. dgl.),
2.2absteigen, aussteigen lassenwo darf ich sie absetzen? (Ebner-Eschenbach; L060 2DWb),
2.3entwöhnen‹ (junge Tiere),
3verkaufen‹ (1423 bairisch; L060 2DWb) üblich seit dem19. Jahrhundert, ↑ "Absatz"(3),
4.1 räumlich bzw. optisch ›abstufen, kontrastierendaß Tag und Nacht so entschieden von einander absetzen (A075 Johann Wolfgang von Goethe 32,344,5), auch übertragen, heute transitiv,
4.2(Textteil) gliedernd abrückenabgesetzte Verse,
4.3 zeitlich ›unterbrechen‹, früher ausgedehnter: ein Gastmahl, mit Musik, Tänzen und Spielen abgesetzt (Wieland); das Fieber setzte am Morgen ab(Jean Paul);
5.1 (veraltet) von jmdm. absetzenabfallen, verlassen‹, heute
5.2 reflexiv ›sich davonmachen‹ (vereinzelt um 1400; L060 2DWb), geläufig erst im 20. Jahrhundert, ⇓ "S064" euphemistisch in den Wehrmachtsberichten des 2. Weltkriegs (AbsetzbewegungRückzug‹; vgl. L281 Cornelia Schmitz-Berning); im Sport ›Vorsprung gewinnen (vor einem Verfolger)‹.
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