Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ablegen
(mhd. ) früher in ausgedehnterer Verwendung. Wie wir sagen Rechnung, Zeugnis, ein Bekenntnis, eine Probe ablegen u. a., so hieß es früher auch Besuch ablegenabstatten‹ (häufig im 18. Jahrhundert, besonders bei Goethe), seinen Glückwunsch ablegen (Schiller), eine Rede ablegen (Lessing, Schiller), eine Vorlesung ablegen (Schiller), eine Kommission (Besorgung) ablegen (Goethe). Veraltet ist ferner ablegen ohne Objekt ›verlieren‹, ›schwach werdenda Ihnen Ihr Gedächtnis so sehr ablegt (Lessing); dem seine Augen leider immer mehr ablegten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 27,167,27). ⇓ "S196" Seemannssprachlich von einem Schiff, das die Pier verläßt (1433; L060 2DWb).Ablegervom Stamm abgebogenes und in die Erde gelegtes Reis zur Fortpflanzung‹ (1740; L060 2DWb), vgl. "Absenker", "Steckling".
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